Frühe Zeichen

Unser Körper kommuniziert die ganze Zeit mit uns. Aber hören wir auch hin? Viele Erkrankungen ließen sich vermeiden, würden wir das tun.

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Unser Körper kommuniziert die ganze Zeit mit uns. Aber hören wir auch hin? Viele Erkrankungen ließen sich vermeiden, würden wir das tun. Sie zeigen sich zu Beginn nur durch sehr unspezifische Symptome und manchmal dauert es Jahre, bis das Malheur so richtig losgeht. So weit muss es nicht kommen! Wir haben uns angesehen, welche Zeichen auf welche Erkrankungen hindeuten können und ermuntern: hören Sie Ihrem Körper zu!

Hunger, Durst und Erschöpfung, Unkonzentriertheit, Gereiztheit oder ständiges Kribbeln… Mit vielen kleinen Zeichen zeigt unser Körper, dass er aus dem Gleichgewicht ist. Werden diese Zeichen über einen längeren Zeitraum einfach ignoriert, das natürliche Regulativ unseres Körpers nicht beachtet, kann das zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Ein Vergleich: Sie parken Ihr Auto auf einem steilen Hügel, vergessen aber die Handbremse anzuziehen und das Auto beginnt langsam zu rollen. Wenn Sie schnell reagieren, können Sie noch mühelos und mit eigener Kraft das Auto stoppen und ein Unglück verhindern. Wenn Sie aber zu lange warten, das Auto Fahrt aufnimmt und schließlich mit großer Geschwindigkeit den Hügel hinabdonnert, werden Sie sich nicht so einfach davorstellen und es stoppen können.

Hineinhören

Mit diesem Beitrag geht es uns nicht darum, Angst oder Panik zu schüren. Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass das Hineinhören in den Körper ein wichtiger Part im Gesundbleiben und -werden ist. 

Auch im Miteinander spielt das eine wichtige Rolle. Wenn Sie in Ihrem Umfeld Menschen haben, die sichtlich mit Problemen kämpfen, dann sprechen Sie das an. Aber bitte auf eine wohlwollende und möglichst wertfreie Art und Weise – niemand schätzt Predigt und Bevormundung. 

Stabile Basis

Noch bevor wir uns irgendwelchen Symptomatiken zuwenden, möchten wir betonen: Es gibt eine Handvoll Grundfesten, die das Fundament für unsere Gesundheit bilden. Nur, wenn wir diese beachten, ist unser Organismus in der Lage naturgemäß zu funktionieren, gesund zu bleiben oder es wieder zu werden.


  1. Nehmen wir genügend Sauerstoff auf? Atmen wir tief und ruhig in den Bauch hinein oder flach und gepresst in die Brust? Wird verbrauchter Sauerstoff wieder vollständig ausgeatmet? Jede Körperzelle braucht Sauerstoff, um ordentlich funktionieren zu können.  
  2. Nehmen wir genug frisches Wasser zu uns? Jede Zelle unseres Körpers kann nur funktionieren, wenn genug frisches, gesundes Wasser zur Verfügung steht. Wasser wirkt belebend auf Herz- und Kreislauf, fördert die Verdauung und stabilisiert die Körperrhythmen. Wird genug Wasser getrunken, können Stoffwechselabbauprodukte ausgespült werden, anstatt sich im Körper abzulagern. Geschieht das nicht, fühlt man sich müde, schlapp, unkonzentriert und unkreativ. Die Lebensenergie kann im wahrsten Sinne des Wortes nicht fließen. 
  3. Bewegen wir uns genug? Durch Bewegung pumpt unser Körper Sauerstoff, Wasser, alle wichtigen Nährstoffe und anfallenden Abbaustoffe durch die Systeme und aus Ihnen heraus. So gesehen ist unser Körper ein Bewegungsapparat, der sich bewegen muss, um alle Funktionen naturgemäß ausführen zu können. 
  4. Stehen wir oft unter Stress? Die Reduktion von Stress ist auf jeder Ebene unabdingbar fürs Erhalten oder Wiedererlangen der Gesundheit. Eine sehr effektive Möglichkeit, Stress sofort zu minimieren, ist über die Atmung. In belastenden Situationen wird meist flach geatmet und weniger Sauerstoff aufgenommen. Das bringt aber eigentlich nur in Kampf-oder-Flucht-Situationen etwas und aktiviert das dafür zuständige sympathische Nervensystem. Im Alltag führt das dauerhaft zu Erschöpfung. Hingegen sorgt eine tiefe, ruhige Bauchatmung für die Aktivierung des parasympathischen Nervensystems, dem Sitz von Ruhe und Gelassenheit.
  5. Leiten wir Schädliches aus und reinigen wir dadurch unseren Körper? Ständig fallen Stoffwechselabbaustoffe an, Schadstoffe werden über das Konsumierte und die Umwelt aufgenommen. Das belastet den Organismus und blockiert die Regeneration. Deshalb ist es ebenso wichtig, angefallene und gespeicherte Stoffe auszuleiten, wie ihre Aufnahme zu minimieren.
  6. Konsumieren wir echte Lebensmittel? Frisch, saisonal und regional – so sollten unsere Lebensmittel sein. Nahrung ist schließlich nicht nur Treibstoff, sondern gleichzeitig das Baumaterial des Körpers. Sind das hochverarbeitete Lebensmittel mit unzähligen Stabilisatoren, Antioxidationsmittel, Emulgatoren und Co., dann wird – so gut es eben geht – daraus unser Körper aufgebaut. Das hat nichts mehr mit dem Bauplan der Natur zu tun und führt unweigerlich zu Ungleichgewichten. Beispielsweise wirken einige gängige Zusatzstoffe im Körper wie Hormone. Was glauben Sie, was das bedeuten kann? Zwar könnte man behaupten, dass bestimmte Grenzwerte bei diesen Zusatzstoffen nicht überschritten werden dürfen. Beim Konsum vieler Fertigprodukte, können diese Grenzwerte aber sehr wohl überschritten werden. Die Wechselwirkung der Substanzen ist außerdem meist nicht detailliert erforscht. Convenience (Bequemlichkeit) hat ihren Preis.

Definition Krankheit (laut Medizin-Wörterbuch Pschyrembel):  Störung der Lebensvorgänge in Organen oder im gesamten Organismus mit der Folge von subjektiv empfundenen und/oder objektiv feststellbaren körperlichen, geistigen oder seelischen Veränderungen. Krankheit wird von der Befindlichkeitsstörung ohne objektivierbare medizinische Ursache abgegrenzt.

Häufige Zeichen

In Folge schauen wir uns die gängigsten Früherkennungssymptome häufiger Erkrankungen an. Bei den meisten werden Sie sehen, dass es sich um eher unspezifische Symptome handelt, also jene, die nicht allein für diese Erkrankung zutreffen oder typisch sind. Viele Erkrankungen zeigen sich auch nicht durch ein einheitliches Beschwerdebild. 

Bitte nehmen Sie diese Informationen ausschließlich zur Orientierung und halten Sie tunlichst Abstand von Selbstdiagnosen. Wenn Sie befürchten, erkrankt zu sein oder, dass jemand in Ihrem Umfeld betroffen ist, bewahren Sie Ruhe, suchen Sie das Gespräch mit qualifizierten Menschen aus dem Gesundheitswesen oder ermutigen Sie dazu. Denken Sie an unser Beispiel mit dem Auto: Wenn es gerade erst begonnen hat loszurollen, dann ist es recht einfach, es wieder zu stoppen. Kracht das Auto schon in voller Fahrt den Hügel hinab, sind die Maßnahmen es anzuhalten, viel aufwändiger und komplexer.

„Gesundheit ist nicht nur das bloße Fehlen von Krankheitssymptomen, sie ist viel mehr. Wie viele Menschen sind den Befunden nach (noch) gesund, fühlen sich aber nicht mehr so und verhalten sich auch nicht so. Ob jemand gesund ist, kann man vielem erkennen – daran, wie der Mensch sich bewegt, welchen Gesichtsausdruck er hat, wie viel er lacht, wie er anderen begegnet, wie seine Beziehungen beschaffen sind, auch die zu sich selbst, wie er denkt und was er denkt, wie und was er fühlt, wie er kommuniziert und worüber er spricht, wie entspannt er ist, wie gut er schläft, wie und was er isst und und und. Gesundheit kann man erkennen, denn sie drückt sich aus. Sie drückt sich für mich vor allem darin aus, wie „lebendig“ jemand ist, wie spontan, neugierig, frei von Angst, sich ständig weiterentwickelnd, mutig und selbstständig.

Und gesund werden? Das drückt sich genauso aus! 

Daran, wie jemand „aufblüht“, all das zurückgewinnt, was Leben ausmacht, erkennt man den Genesungsprozess. 


Diese Menschen strahlen wieder etwas Besonderes aus, was vorübergehend nur schwach zu spüren war. Ich möchte es als „Lebensenergie“ bezeichnen… Gesundheit ist für mich Fülle an Lebensenergie, Krankheit dagegen Mangel daran.“

    

Dr. med. Michael Ehrenberger

Burnout

Ist als Diagnose nicht anerkannt, wird von der WHO aber als umschriebene Diagnose (mit Zusatz-Kodierung) angeführt. Das Beschwerdebild ist nicht einheitlich, doch Betroffene sind meist emotional erschöpft, werden zynisch, distanziert und wirken entfremdet, während die Arbeitsleistung teils sehr stark eingeschränkt ist. Neben den klassischen Workaholics kann Burnout jeden Menschen treffen, wenn der psychische und/oder physische Leistungsdruck langanhaltend zu groß ist.

Mögliche Anzeichen sind:

  • Erschöpfung, Energielosigkeit, Schlafprobleme
  • Konzentrations- und Gedächtnisprobleme
  • Gefühle der Unzulänglichkeit, Entscheidungs-Unfähigkeit 
  • Initiative und kreatives Vorstellungsvermögen sind verringert
  • Gleichgültigkeit, Langeweile, Desillusionierung
  • Neigung zum Weinen, Schwächegefühl, Ruhelosigkeit, Verzweiflung
  • Vorwürfe gegen andere, Verlust an Empathie und Idealismus, Bitterkeit
  • Distanz wird aufgebaut, auch in der Art der Kommunikation
  • Probleme in Partnerschaft und/oder Familie 
  • Körperliche Beschwerden wie: Engegefühl in der Brust, Herzrasen, Atembeschwerden, Rückenschmerzen, Übelkeit, Magen-Darm-Beschwerden
  • Stärkere Zuwendung zu Lastern (Rauchen, Alkohol, andere Suchtmittel, …).

Depression

Sie können mit oder ohne einen klaren Auslöser bzw. Zusammenhang auftreten, in jüngeren Jahren auch ohne klare körperliche Anzeichen. Bei der Altersdepression überwiegen hingegen mit 90 Prozent die körperlichen Anzeichen. Diese werden missverständlich oft dem Älterwerden zugeschrieben, da Betroffene den beeinträchtigten Gesundheitszustand mehr beklagen, als den getrübten Gemütszustand.

Eine Depression ist – in jedem Alter – ein Teufelskreis: Es kommt zum Rückzug von Aktivitäten und Menschen, die bisher geschätzt wurden, die Laune ist über längere Zeit im Keller und durch den Rückzug kommt es auch nicht zur Aufheiterung oder Ablenkung. Das fördert die Isolation in den eigenen vier Wänden. Weil die negativen Gedanken weiter überwiegen, kommen sich Betroffene immer nutzloser vor. Das Umfeld ist verunsichert von der schlechten Laune und zieht sich zurück, was die Isolation weiter fördert.

Mögliche körperliche Anzeichen:

  • Schmerzen (Kopf-, Bauch-, Rücken- und Gliederschmerzen)
  • Magen-Darm-Beschwerden (v.a. Verstopfung)
  • Müdigkeit, Energielosigkeit bis zur Erschöpfung
  • Atemprobleme
  • Herz-Rhythmus-Störungen 
  • Schwindelgefühle
  • nachlassendes sexuelles Interesse
  • Ängstlichkeit und Reizbarkeit
  • Gleichgültigkeit, Lustlosigkeit, Antriebslosigkeit
  • Schlafstörungen
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust.

Mögliche psychische Anzeichen:

Antriebs- und Lustlosigkeit

Emotionales Abstumpfen, an nichts mehr Freude haben

Gleichgültigkeit gegenüber Mitmenschen bzw. der Umgebung

Rückzug aus dem sozialen Umfeld 

Plötzliche Weinanfälle

Selbstzweifel, Gefühle der Wertlosigkeit, Destruktivität

Nachdenken über den Tod, Selbstmordgedanken, Selbstverletzung

Hohe Reizbarkeit, Aggressivität, Ärger, Wutanfälle, Feindseligkeit und verstärktes Suchtverhalten (v.a. bei Männern).

Salutogenese: Im Gesundheitswesen wird in der Regel von Pathogenen gesprochen, jenen Einflüssen und Faktoren, die krank machen. Im Gegensatz dazu steht die Salutogenese, die sich mit jenen Einflüssen und Faktoren beschäftigt, die gesund machen. Gesundheit ist dabei nicht als fixer Zustand definiert, sondern als Ziel eines komplexen Prozesses. Entscheidend ist die Selbstregulation. Sie beginnt mit dem Wahrnehmen, gefolgt von der Motivation zum Handeln und dem Reflektieren, was mein Handeln gebracht hat. Arzt und Autor Theodor Dierk Petzold hat in diesem Zusammenhang drei entscheidende Fragen hervorgehoben: 


  • Was willst und kannst du tun?
  • Was willst und kannst du lernen?
  • Was ist dir bedeutsam?

Rheumatische Arthritis

Frühzeitiges Feststellen von Rheuma ist schwer, denn in den ersten Wochen und Monaten sind Symptome meist nicht so stark ausgeprägt oder aussagekräftig. Dabei ist es sehr wichtig, Rheuma möglichst früh zu erkennen, da sich der Krankheitsfortschritt bei schneller Behandlung eher aufhalten lässt.

Mögliche Anzeichen im Frühstadium:

  • Schwäche
  • Abgeschlagenheit und Müdigkeit 
  • Gewichtsverlust
  • leicht erhöhte Körpertemperatur 
  • Muskel- und Knochenschmerzen 
  • geschwollene Gelenke.

Deutlichere Zeichen:

  • Drei oder mehr Gelenke sind seit mindestens sechs Wochen geschwollen
  • Auf beiden Körperseiten sind die gleichen Gelenke geschwollen und / oder
  • die Gelenke sind morgens nach dem Aufstehen mindestens eine Stunde steif.

Krebs

Obwohl Krebs im frühen Stadium meist keine Beschwerden hervorruft, gibt es Anzeichen, die auf die Erkrankung hindeuten können. Auch hier gilt: Je früher man reagiert, umso größer ist die Chance auf Heilung. Bei manchen Krebserkrankungen liegt die Heilungsrate bei 90 Prozent, sofern rechtzeitig mit der Behandlung begonnen wird. Trifft eines oder mehrere der unten genannten, möglichen Anzeichen einer Krebs-Erkrankung auf Sie zu, besprechen Sie bitte ihre Entdeckung mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. In der Regel steckt keine Krebserkrankung dahinter, dies festzustellen obliegt den Profis aus dem Gesundheitswesen. 

Mögliche Anzeichen:

  • Schwellungen, Verhärtungen oder Knoten auf Haut, Schleimhaut oder in Weichteilen, meist schmerzfrei
  • Schmerzen ungeklärter Herkunft
  • Vergrößerte Lymphknoten (Achselhöhlen, Leisten, Hals)
  • Veränderungen am Kropf
  • anhaltender Husten, ständiger Hustenreiz, blutiger Auswurf beim Husten
  • chronische Heiserkeit
  • Atemnot
  • anhaltende Schluckbeschwerden
  • Hautveränderungen, Veränderungen von Leberflecken und Warzen (Größe, Form, Farbe), Gelbsucht, gerötete und fleckige Handinnenflächen, Lebersternchen (sichtbare sternförmige Gefäßerweiterungen; deuten auf geschädigte Leber hin)
  • Veränderungen beim Stuhlgang oder Urinieren (Schmerzen, Beimengungen von Blut, vermehrter Harndrang oder schwacher, unterbrochener Harnfluss)
  • ungewöhnliche und anhaltende Veränderungen bei der Verdauung
  • Sodbrennen
  • anhaltendes Druck- oder Völlegefühl, Bauchschmerzen oder Blähungen
  • ungewöhnliche Blutungen oder Ausscheidungen aus Mund, Nase, Darm oder Harnröhre
  • anhaltendes Aufstoßen und Erbrechen
  • anhaltende Appetitlosigkeit und unerklärlicher Gewichtsverlust
  • Blässe und Blutarmut
  • ständige Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Leistungsabfall
  • Fieber, Schweißausbrüche, Schwindelgefühl oder Herzrasen
  • neu auftretende Kopfschmerzen
  • Seh- oder Hörstörungen
  • Krampfanfälle
  • anhaltender Juckreiz
  • neurologische Störungen wie Lähmungserscheinungen, Sprach- und Koordinierungsstörungen oder neu auftretende Ungeschicklichkeit
  • Persönlichkeitsveränderungen
  • nicht oder schlecht heilende Wunden.

Anzeichen bei Frauen:

  • Knoten und/oder Verhärtungen in der Brust
  • Verziehung einer Brustwarze
  • Blutungen außerhalb der normalen Regelblutung, z. B. nach den Wechseljahren oder nach dem Geschlechtsverkehr
  • bräunlicher Ausfluss.

Anzeichen bei Männern:

  • schwacher oder unterbrochener Urinfluss
  • Unfähigkeit zum Wasserlassen
  • Schwierigkeiten zu Beginn des Wasserlassens
  • Verhärtung oder Vergrößerung eines Hodens
  • Blut in der Samenflüssigkeit.

Gesunde Lebensjahre: Die Lebenserwartung in Österreich liegt bei 83,8 (Frauen) und 79 Jahren (Männer) (vgl. Statistik Austria). Weniger geläufig als die Erhebung der Lebenserwartung, ist jene der Gesundheitserwartung. Sie wird dargestellt mit dem Indikator gesunde Lebensjahre (healthy life years, HLY), der die Anzahl der Jahre misst, die eine Person voraussichtlich ohne schwere oder mittelschwere gesundheitliche Probleme leben wird. Österreich liegt dabei beachtlich unter dem EU-Durchschnitt: hierzulande leben Frauen im Mittel 61,5 Jahre und Männer 61,3 Jahre ohne schwere oder mittelschwere gesundheitliche Probleme. In der EU sind es im Schnitt 64,7 Jahre (Frauen) und 63,1 Jahre (Männer). „OECD und WHO weisen darauf hin, dass verhaltensbedingte Risikofaktoren und eine ungesunde Lebensweise (Rauchen, ernährungsbedingte Risiken, Alkoholkonsum, geringe körperliche Aktivität) sowie die Luftverschmutzung wesentlich zur Sterblichkeit in Österreich beitragen …. Als ebenso beträchtlich werden Belastungen durch chronische Erkrankungen sowie Krebserkrankungen hervorgehoben…“ (aus: Antony, Gabriele; Delcour, Jennifer; Fenz, Lydia (2023): Gesunde Lebensjahre ab 65 Jahren in Österreich. Datengrundlage und potenzielle Erklärungsansätze. 

Factsheet. Gesundheit Österreich, Wien).

Multiple Sklerose

Die frühen Anzeichen einer multiplen Sklerose (MS) sind vielfältig. Noch dazu tritt die Erkrankung meist in Schüben auf, bei denen die Symptome über eine Dauer von mindestens 24 Stunden aufflammen, sich danach wieder verbessern und vorübergehend sogar völlig verschwinden können. 

Mögliche Anzeichen:

  • Krampfartige (spastische) Lähmungserscheinungen
  • Sehstörungen (Ausfall im Zentrum des Blickfeldes, Trübung wie durch eine Milchglasscheibe, Doppelbilder)
  • Gefühlsstörungen der Haut (Kribbeln, Taubheitsgefühl)
  • Unsicherheit beim Gehen oder beim Greifen
  • Störungen des Gleichgewichtssinns und der Koordination
  • Verwaschenes Sprechen
  • Blasenstörungen
  • Rasche Ermüdung, Erschöpfung
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Depressive Verstimmungen.

Parkinson Syndrom

Auch die Parkinson-Erkrankung tritt schleichend auf, anfangs mit geringen Beschwerden, die oft dem Älter-Werden zugeschrieben werden. 

Mögliche Anzeichen:

  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • zittern (Tremor)
  • Vergesslichkeit
  • leises Sprechen
  • Gereiztheit 
  • verkrampfte Handschrift (mit Tendenz am Ende der Zeile kleiner zu werden)
  • Rückzug
  • Vernachlässigung der Hobbies
  • ausdruckslose Mimik
  • Bewegung nimmt ab und verlangsamt sich, Sitzen nimmt zu
  • Missempfindungen oder Schmerzen (Nacken, Rücken, Armen, Beinen)
  • Schwierigkeiten beim Anheben der Beine oder Arme
  • Gefühl von Steifheit, Unsicherheit und Langsamkeit.

Schlaganfall

Oft kommt ein Schlaganfall nicht aus heiterem Himmel. Bei 40 Prozent der Schlaganfall-Patienten kommt es vorab zu Symptomen, die plötzlich beginnen und einige Minuten oder Stunden dauern können, bevor sie wieder abklingen. 

Betroffene sollten ins Krankenhaus gebracht werden, auch wenn die Beschwerden wieder abgeklungen sind. Ein schnelles Reagieren ist bei einem Schlaganfall besonders wichtig. Sogar Kinder können betroffen sein – sollten Symptome auftreten heißt es auch bei Ihnen schnell zu handeln.

Mögliche Anzeichen:

  • Kurz andauernde Lähmung, Schwäche oder Taubheit einer Körperhälfte
  • kurzes Erblinden auf einem Auge (Amaurosis fugax) oder Sehstörungen (Doppelbilder sehen, Einschränkung des Gesichtsfeldes)
  • kurzzeitige Sprachstörungen (d.h. Probleme, Sprache zu verstehen oder Störung der Sprachfähigkeit)
  • Drehschwindel, Gangunsicherheit, Gleichgewichtsstörungen, plötzliche Stürze
  • erstmalig und plötzlich auftretende, außergewöhnlich starke Kopfschmerzen
  • vorübergehende Bewusstseinsstörungen oder Desorientierung in Bezug auf Raum, Zeit oder Personen.

Diabetes mellitus

Anfangs sind die Beschwerden bei der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus (Typ 1 oder 2) leicht zu übersehen. Typ 2 Diabetes schleicht sich noch dazu langsam an, richtet dann aber schon über Jahre hinweg großen Schaden an. 

Mögliche Anzeichen:

  • Leistungsabfall und Abgeschlagenheit 
  • Müdigkeit und Kraftlosigkeit
  • verschwommenes Sehen und Sehstörungen
  • erhöhte Infektanfälligkeit
  • ungewollter Gewichtsverlust 
  • vermehrter Durst 
  • verstärkter Harndrang
  • schlechte Wundheilung
  • Juckreiz 
  • trockene Haut
  • Schwindel
  • Bauchschmerzen und Übelkeit
  • Heißhunger

Richtig handeln

Wie eingangs gesagt, sind ein großer Teil der aufgezählten Symptome nicht auf eine Erkrankung beschränkt oder besonders charakteristisch. Sollten Sie eines oder mehrere Symptome bei sich oder bei jemandem in Ihrem Umfeld erkennen, gibt es keinen Grund zur Panik. 

Bleiben Sie ruhig und suchen Sie das Gespräch mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt. Aufschluss können nur entsprechende, detaillierte Untersuchungen geben. Handeln Sie bitte bei schweren, akuten Symptomen den Umständen entsprechend schnell. Aber vor allem: Hören Sie auf die Zeichen ihres Körpers und nehmen Sie sie ernst, noch bevor eine schwere Erkrankung eintritt.

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