Frühe Zeichen
Unser Körper kommuniziert die ganze Zeit mit uns. Aber hören wir auch hin? Viele Erkrankungen ließen sich vermeiden, würden wir das tun.
Unser Körper kommuniziert die ganze Zeit mit uns. Aber hören wir auch hin? Viele Erkrankungen ließen sich vermeiden, würden wir das tun. Sie zeigen sich zu Beginn nur durch sehr unspezifische Symptome und manchmal dauert es Jahre, bis das Malheur so richtig losgeht. So weit muss es nicht kommen! Wir haben uns angesehen, welche Zeichen auf welche Erkrankungen hindeuten können und ermuntern: hören Sie Ihrem Körper zu!
Hunger, Durst und Erschöpfung, Unkonzentriertheit, Gereiztheit oder ständiges Kribbeln… Mit vielen kleinen Zeichen zeigt unser Körper, dass er aus dem Gleichgewicht ist. Werden diese Zeichen über einen längeren Zeitraum einfach ignoriert, das natürliche Regulativ unseres Körpers nicht beachtet, kann das zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Ein Vergleich: Sie parken Ihr Auto auf einem steilen Hügel, vergessen aber die Handbremse anzuziehen und das Auto beginnt langsam zu rollen. Wenn Sie schnell reagieren, können Sie noch mühelos und mit eigener Kraft das Auto stoppen und ein Unglück verhindern. Wenn Sie aber zu lange warten, das Auto Fahrt aufnimmt und schließlich mit großer Geschwindigkeit den Hügel hinabdonnert, werden Sie sich nicht so einfach davorstellen und es stoppen können.
- Nehmen wir genügend Sauerstoff auf? Atmen wir tief und ruhig in den Bauch hinein oder flach und gepresst in die Brust? Wird verbrauchter Sauerstoff wieder vollständig ausgeatmet? Jede Körperzelle braucht Sauerstoff, um ordentlich funktionieren zu können.
- Nehmen wir genug frisches Wasser zu uns? Jede Zelle unseres Körpers kann nur funktionieren, wenn genug frisches, gesundes Wasser zur Verfügung steht. Wasser wirkt belebend auf Herz- und Kreislauf, fördert die Verdauung und stabilisiert die Körperrhythmen. Wird genug Wasser getrunken, können Stoffwechselabbauprodukte ausgespült werden, anstatt sich im Körper abzulagern. Geschieht das nicht, fühlt man sich müde, schlapp, unkonzentriert und unkreativ. Die Lebensenergie kann im wahrsten Sinne des Wortes nicht fließen.
- Bewegen wir uns genug? Durch Bewegung pumpt unser Körper Sauerstoff, Wasser, alle wichtigen Nährstoffe und anfallenden Abbaustoffe durch die Systeme und aus Ihnen heraus. So gesehen ist unser Körper ein Bewegungsapparat, der sich bewegen muss, um alle Funktionen naturgemäß ausführen zu können.
- Stehen wir oft unter Stress? Die Reduktion von Stress ist auf jeder Ebene unabdingbar fürs Erhalten oder Wiedererlangen der Gesundheit. Eine sehr effektive Möglichkeit, Stress sofort zu minimieren, ist über die Atmung. In belastenden Situationen wird meist flach geatmet und weniger Sauerstoff aufgenommen. Das bringt aber eigentlich nur in Kampf-oder-Flucht-Situationen etwas und aktiviert das dafür zuständige sympathische Nervensystem. Im Alltag führt das dauerhaft zu Erschöpfung. Hingegen sorgt eine tiefe, ruhige Bauchatmung für die Aktivierung des parasympathischen Nervensystems, dem Sitz von Ruhe und Gelassenheit.
- Leiten wir Schädliches aus und reinigen wir dadurch unseren Körper? Ständig fallen Stoffwechselabbaustoffe an, Schadstoffe werden über das Konsumierte und die Umwelt aufgenommen. Das belastet den Organismus und blockiert die Regeneration. Deshalb ist es ebenso wichtig, angefallene und gespeicherte Stoffe auszuleiten, wie ihre Aufnahme zu minimieren.
- Konsumieren wir echte Lebensmittel? Frisch, saisonal und regional – so sollten unsere Lebensmittel sein. Nahrung ist schließlich nicht nur Treibstoff, sondern gleichzeitig das Baumaterial des Körpers. Sind das hochverarbeitete Lebensmittel mit unzähligen Stabilisatoren, Antioxidationsmittel, Emulgatoren und Co., dann wird – so gut es eben geht – daraus unser Körper aufgebaut. Das hat nichts mehr mit dem Bauplan der Natur zu tun und führt unweigerlich zu Ungleichgewichten. Beispielsweise wirken einige gängige Zusatzstoffe im Körper wie Hormone. Was glauben Sie, was das bedeuten kann? Zwar könnte man behaupten, dass bestimmte Grenzwerte bei diesen Zusatzstoffen nicht überschritten werden dürfen. Beim Konsum vieler Fertigprodukte, können diese Grenzwerte aber sehr wohl überschritten werden. Die Wechselwirkung der Substanzen ist außerdem meist nicht detailliert erforscht. Convenience (Bequemlichkeit) hat ihren Preis.
Definition Krankheit (laut Medizin-Wörterbuch Pschyrembel): Störung der Lebensvorgänge in Organen oder im gesamten Organismus mit der Folge von subjektiv empfundenen und/oder objektiv feststellbaren körperlichen, geistigen oder seelischen Veränderungen. Krankheit wird von der Befindlichkeitsstörung ohne objektivierbare medizinische Ursache abgegrenzt.
„Gesundheit ist nicht nur das bloße Fehlen von Krankheitssymptomen, sie ist viel mehr. Wie viele Menschen sind den Befunden nach (noch) gesund, fühlen sich aber nicht mehr so und verhalten sich auch nicht so. Ob jemand gesund ist, kann man vielem erkennen – daran, wie der Mensch sich bewegt, welchen Gesichtsausdruck er hat, wie viel er lacht, wie er anderen begegnet, wie seine Beziehungen beschaffen sind, auch die zu sich selbst, wie er denkt und was er denkt, wie und was er fühlt, wie er kommuniziert und worüber er spricht, wie entspannt er ist, wie gut er schläft, wie und was er isst und und und. Gesundheit kann man erkennen, denn sie drückt sich aus. Sie drückt sich für mich vor allem darin aus, wie „lebendig“ jemand ist, wie spontan, neugierig, frei von Angst, sich ständig weiterentwickelnd, mutig und selbstständig.
Und gesund werden? Das drückt sich genauso aus!Daran, wie jemand „aufblüht“, all das zurückgewinnt, was Leben ausmacht, erkennt man den Genesungsprozess.
Diese Menschen strahlen wieder etwas Besonderes aus, was vorübergehend nur schwach zu spüren war. Ich möchte es als „Lebensenergie“ bezeichnen… Gesundheit ist für mich Fülle an Lebensenergie, Krankheit dagegen Mangel daran.“
Dr. med. Michael Ehrenberger
Mögliche Anzeichen sind:
- Erschöpfung, Energielosigkeit, Schlafprobleme
- Konzentrations- und Gedächtnisprobleme
- Gefühle der Unzulänglichkeit, Entscheidungs-Unfähigkeit
- Initiative und kreatives Vorstellungsvermögen sind verringert
- Gleichgültigkeit, Langeweile, Desillusionierung
- Neigung zum Weinen, Schwächegefühl, Ruhelosigkeit, Verzweiflung
- Vorwürfe gegen andere, Verlust an Empathie und Idealismus, Bitterkeit
- Distanz wird aufgebaut, auch in der Art der Kommunikation
- Probleme in Partnerschaft und/oder Familie
- Körperliche Beschwerden wie: Engegefühl in der Brust, Herzrasen, Atembeschwerden, Rückenschmerzen, Übelkeit, Magen-Darm-Beschwerden
- Stärkere Zuwendung zu Lastern (Rauchen, Alkohol, andere Suchtmittel, …).
Mögliche Anzeichen im Frühstadium:
- Schwäche
- Abgeschlagenheit und Müdigkeit
- Gewichtsverlust
- leicht erhöhte Körpertemperatur
- Muskel- und Knochenschmerzen
- geschwollene Gelenke.
Anzeichen bei Frauen:
- Knoten und/oder Verhärtungen in der Brust
- Verziehung einer Brustwarze
- Blutungen außerhalb der normalen Regelblutung, z. B. nach den Wechseljahren oder nach dem Geschlechtsverkehr
- bräunlicher Ausfluss.
Mögliche Anzeichen:
- Krampfartige (spastische) Lähmungserscheinungen
- Sehstörungen (Ausfall im Zentrum des Blickfeldes, Trübung wie durch eine Milchglasscheibe, Doppelbilder)
- Gefühlsstörungen der Haut (Kribbeln, Taubheitsgefühl)
- Unsicherheit beim Gehen oder beim Greifen
- Störungen des Gleichgewichtssinns und der Koordination
- Verwaschenes Sprechen
- Blasenstörungen
- Rasche Ermüdung, Erschöpfung
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Depressive Verstimmungen.
Mögliche Anzeichen:
- Kurz andauernde Lähmung, Schwäche oder Taubheit einer Körperhälfte
- kurzes Erblinden auf einem Auge (Amaurosis fugax) oder Sehstörungen (Doppelbilder sehen, Einschränkung des Gesichtsfeldes)
- kurzzeitige Sprachstörungen (d.h. Probleme, Sprache zu verstehen oder Störung der Sprachfähigkeit)
- Drehschwindel, Gangunsicherheit, Gleichgewichtsstörungen, plötzliche Stürze
- erstmalig und plötzlich auftretende, außergewöhnlich starke Kopfschmerzen
- vorübergehende Bewusstseinsstörungen oder Desorientierung in Bezug auf Raum, Zeit oder Personen.