Der Granatapfel
Die Frucht mit den hunderten roten Kernen strotzt vor Antioxidantien – potenten Radikalfängern.
Die Frucht mit den hunderten roten Kernen strotzt vor Antioxidantien – potenten Radikalfängern. Diese verleihen ihr den Status als Anti-Aging-Mittel und stecken hinter dem positiven Effekt auf die Prostata. Studien zufolge ist das Kraftpaket auch ein vielversprechendes Mittel in der Prävention und Behandlung von Krebserkrankungen.
Der Name Granatapfel (Punica granatum) ist irreführend, denn genau genommen, zählt die außergewöhnliche Frucht zu den Beeren. Sie wächst auf einem sommergrünen Baum, der fünf bis zehn Meter hoch werden kann. Ursprünglich stammt das langlebige und trockenheitstolerante Gewächs aus Mittelasien, doch bereits seit der Antike breitete sich der Anbau bis in den Mittelmeerraum aus (Spanien, Marokko, Türkei, Ägypten, Tunesien). Auch in unseren Gärten findet sich das eine oder andere Exemplar. In milden Regionen kann der Anbau an geschützten Plätzen, wie an südseitigen Hauswänden, gelingen. Stimmen die Verhältnisse, kann man sich an der aparten Gestalt des Baumes, den leuchtend roten, orangen oder rosa Blüten mit einem Durchmesser von 3 cm und mit viel Glück auch an den Früchten erfreuen. Sie sind gelb bis rot, haben einen Durchmesser von 5 bis 12 cm und können 200 g schwer sein. Unter der dicken Schale enthalten sie bis zu 600 Samenkörner.
Biochemie
Alle Teile der Frucht weisen bemerkenswerte medizinische Eigenschaften auf (Schale, Saft, Samenkerne) und sind Gegenstand vieler Studien (in-vitro und in-vivo). Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass antioxidative, antikarzinogen und entzündungshemmende Eigenschaften vorliegen. Dafür verantwortlich ist der besondere phytochemische Aufbau der Frucht, bei der bisher über 100 Arten bioaktiver Stoffe definiert werden konnten. Rund 18 Prozent der Granatapfelsamen bestehen aus Öl, das etwa 65 Prozent Punicinsäure enthält. Granatapfelsaft hingegen ist eine gute Quelle für Fruktose, Saccharose, Glukose und Maltose. Ebenso enthalten sind Ascorbinsäure (Vitamin C), Zitronensäure, Fumarsäure und Apfelsäure sowie geringe Mengen aller Aminosäuren, insbesondere Prolin, Methionin und Valin. Sowohl der Saft als auch die Schale sind reich an Polyphenolen, dazu zählen vor allem Tannine und Flavonoide. Ellagitannin ist eine Art Tannin, das bekannt ist für seine antioxidative Wirkung. Weitere Ellagitannine, die sowohl im Granatapfelsaft als auch in der Schale vorkommen, sind Punicalagin und Punicalin. Ebenso Teil des phytochemischen Aufbaus der Paradiesfrucht sind Anthocyane (roter Farbstoff des Saftes), Flavan-3-ole und Flavonole. Alle enthaltenen Flavonoide zeigen antioxidative Aktivität mit indirekter Hemmung von Entzündungsmarkern. Neben der Frucht enthalten auch die Rinde und Wurzeln des Granatapfelbaums Stoffe, die sich für die Gesundheit nutzen lassen. Sie sind reichhaltige Quellen für Alkaloide. Abgerundet wird das phytochemische Profil durch Kalium, Calcium und Eisen.
Infektionen
Der Bedarf an Heilpflanzen als Alternative zu Antibiotika ist groß, da Resistenzen zunehmen. Der Granatapfel ist in diesem Zusammenhang weithin geschätzt für seine antimikrobiellen Eigenschaften bei Viren, Bakterien und Pilzen. Es wurde gezeigt, dass getrocknetes Granatapfelschalenpulver eine starke Hemmung von Candida albicans hat. Darüber hinaus zeigte sich ein positiver Effekt bei Staphylococcus aureus sowie bei Escherichia coli, einem der Hauptverursacher bakterieller Harnwegsinfekte. Der Einsatz zur Prävention und Behandlung von COVID 19 wird untersucht.
Prostata
Granatapfelfrüchte könnten zur Behandlung von Prostatakrebs eingesetzt werden, da sie das Zellwachstum hemmen und Apoptose (Zelltod) auslösen können. Dahinter stecken Polyphenole, welche die Proliferation (Wucherung) eindämmen. Weiters wird berichtet, dass die orale Verabreichung von Granatapfelfruchtextrakt bei Mäusen zu einer signifikanten Senkung des prostataspezifischen Antigenspiegels (PSA) im Serum führte und das Tumorwachstum hemmte. In einer Studie mit operierten oder strahlentherapierten Patienten mit Prostatakarzinom konnte der Anstieg der PSA-Werte durch tägliche Einnahme von Granatapfel wesentlich verlangsamt werden.
Brust
Untersuchungen zeigten, dass die Polyphenole des Granatapfels antiöstrogene Wirkung besitzen. Das lässt vermuten, dass Granatäpfel einen ernährungsphysiologischen Beitrag zur Vorbeugung von Brustkrebs leisten könnten. Der Effekt dürfte darauf beruhen, dass die Proliferation (Wucherung) der Krebszellen gehemmt wird.
Lungen
Granatapfelfruchtextrakt kann mehrere Signalwege hemmen, was bei der Behandlung von Lungenkrebs beim Menschen genutzt werden kann. Studien weisen darauf hin, dass Granatapfelfruchtextrakt die Entwicklung von invasiven Tumoren unterdrücken kann.
Darm
Über die entzündungshemmende Wirkung von Granatapfelsaft bei Darmkrebs berichteten Adams et. al. Untersucht wurden Granatapfelsaft sowie ein Granatapfelextrakt mit einer Konzentration von 50 mg/l. Es besteht darüber hinaus eine günstige Wirkung der Paradiesfrucht auf das Mikrobiom des Darms.
Haut
Granatapfelöl ist in der Lage die Entstehung von Tumoren zu unterdrücken, was Untersuchungen an Mäusen zeigten. Die Behandlung reduzierte beispielsweise die Tumorinzidenz um 7 Prozent und hemmte Hautödeme und Gewebswucherungen. Granatapfelextrakt in verschiedenen Konzentrationen (5–60 mg/l) zeigte sich darüber hinaus als wirksam gegen UVA- und UVB-induzierte Schäden und steht im Zusammenhang mit der Reparatur von DNA (Desoxyribonukleinsäure).
Herz-Kreislauf
Granatapfelsaft und Granatapfelfruchtextrakt sind eine reichhaltige Quelle für Polyphenole, mit gefäßschützenden, blutdrucksenkenden und entzündungshemmenden Eigenschaften, was Studien bestätigen. Es wird angenommen, dass die im Granatapfel enthaltenen polyphenolischen Antioxidantien für die Reduzierung von oxidativem Stress und Gefäßverkalkung verantwortlich sind und Risikofaktoren für Herzerkrankungen reduzieren können. Diese Wirkung spielt auch eine Rolle bei Diabetes Typ II, da die Erkrankung im Zusammenhang mit oxidativem Stress steht. De Nigris et al. zeigten, dass sowohl Granatapfelfruchtextrakt als auch Granatapfelsaft die Entzündungsmarker signifikant reduzierten. Sowohl Ellagitannine als auch Ellagsäure sind die entzündungshemmenden Hauptbestandteile des Granatapfelextrakts. Sie werden vom Darmmikrobiom zu Urolithinen verstoffwechselt. Es wird vermutet, dass Urolithine die Hauptbestandteile sind, die für die entzündungshemmenden Eigenschaften des Granatapfels verantwortlich sind. Darüber hinaus wird darauf hingewiesen, dass Punicinsäure eine starke entzündungshemmende Wirkung entfaltete.
Arthrose
Die häufigsten Formen von Arthritis sind Osteoarthritis und schwer wiegende fortschreitende degenerative Gelenkerkrankungen, die die Gelenkfunktionen und die Lebensqualität der Patienten massiv einschränken können. Vermittelt wird dies durch entzündungsfördernde Zytokine. Granatapfelextrakt mit dem hohen Gehalt an Polyphenolen kann die Aktivierung hemmen.
Anwendungsgebiete des Granatapfels:
- hoher Blutdruck
- Infektionen
- Krebs
- Diabetes
- Gelenksbeschwerden
- Arteriosklerose
- Anti-Aging
- Alzheimer
Quellen:
- N. Maphetu et al., Medicinal uses, pharmacological activities, phytochemistry, and the molecular mechanisms of Punica granatum L. (pomegranate) plant extracts: a review; Biomedicine & Pharmacotherapy 153 (2022) 113256
- Zarfeshany A, Asgary S, Javanmard SH. Potent health effects of pomegranate. Adv Biomed Res 2014;3:100.
- Deutsche Apothekerzeitung Nr. 51, S. 46
- Dr. med. Michael Ehrenberger & Mag. Julia Gruber, Heilpflanzen und ihre Wirkung
Bio Granatapfel
Bei den oben genannten, themenbezogenen Produkt-Tipps handelt es sich um bezahlte Einschaltungen unseres offiziellen Sponsoring-Partners Vivus Natura.