Unser Blut

In vielen Kulturen und Religionen steht „der rote Lebenssaft“ im Zusammenhang mit Lebensenergie, Kraft und Gesundheit. 

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In vielen Kulturen und Religionen steht „der rote Lebenssaft“ im Zusammenhang mit Lebensenergie, Kraft und Gesundheit. Wir werfen einen Blick auf „das flüssige Organ“ und wie wir es natürlich pflegen können.

Mit einer Geschwindigkeit von 1,1 Meter pro Sekunde rauscht das Blut durch unsere Adern. Es macht zwischen 5 und 8 Prozent unseres Körpergewichts aus – bei Erwachsenen entspricht das zwischen 4,5 und 6 Litern, abhängig von Gewicht und Körpergröße.

Als Teil unseres geschlossenen Herz-Kreislauf-Systems wird es durch Arterien, Venen und feinste Kapillargefäße bis in die äußerste Peripherie unseres Körpers gepumpt – und wieder zurück. Es legt dabei einen Weg von ca. 40.000 Kilometern zurück, was in etwa dem Umfang der Erde entspricht. 

Dazu bewegt das Herz täglich zwischen 10.000 und 15.000 Liter Blut durch unseren Körper und bringt es dorthin, wo es gerade am meisten gebraucht wird. Befinden wir uns im Ruhezustand, ist der Großteil in den Verdauungsorganen zu finden, da sich der Körper auf die Nährstoffaufnahme konzentriert. Bei großer Anstrengung wird das Blut in die Skelettmuskulatur gepumpt, damit wir rasch (re)agieren können.

Wirbelbewegung:

„Interessanterweise wird das Blut nicht nur einfach durch das Herz gepumpt, es wird, wie das Wasser in einem lebendigen Bach, im Herzen verwirbelt. Diese Wirbelbewegung setzt sich durch das gesamte Gefäßsystem fort und bildet einen natürlichen Sog, der wahrscheinlich der eigentliche Motor für den weiten Weg des Blutes durch den menschlichen Körper ist.“


Dr. med. Michael Ehrenberger

Aufbau

Das Sprichwort „Blut ist dicker als Wasser“ entspricht der Wahrheit, denn unser Blut ist genau genommen ein Kolloid. Also ein Medium, in dem viele winzige, nicht wasserlösliche Teile schweben. Gebildet wird es in den Stammzellen des roten Knochenmarks. Es besteht zu rund 55 Prozent aus Plasma (flüssige Anteile) und ca. 45 Prozent aus Blutzellen (feste Anteile). Durch Zentrifugieren lassen sich die festen und flüssigen Teile voneinander trennen, was bei Blutanalyse und Blutspenden genutzt wird. Werden bei dieser Trennung alle Gerinnungsfaktoren aus dem Blut geholt, bleibt das Blutserum übrig – es unterscheidet sich vom Plasma nur durch das Fehlen von Fibrinogen (wichtig für die Blutgerinnung).

Der größte Anteil des Blutplasmas (90 Prozent) ist Wasser. Es ist Träger für Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine, Elektrolyte, Hormone, Gase und Stoffwechselprodukte. Die festen Blutbestandteile werden unterteilt in:

  • Rote Blutkörperchen (Erythrozyten): bilden mit rund 95 Prozent den größten Teil der festen Blutstoffe. Sie transportieren Sauerstoff und Kohlendioxid und stecken hinter dem Rot des Blutes, das durch die chemische Reaktion zwischen Eisen und Sauerstoff entsteht. Sauerstoffreiches Blut hat eine scharlachrote Farbe, sauerstoffarmes Blut erscheint dunkelrot.
  • Weiße Blutkörperchen (Leukozyten): machen nur etwa 0,2 Prozent der Zellen aus, sind Teil des Immunsystems und werden wiederum unterteilt in Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten.
  • Blutplättchen (Thrombozyten): sind zu rund 4 Prozent enthalten und sorgen für die Blutgerinnung.

​Aufgaben

Transport

Als Transportmedium agiert unser Blut wie ein hochspezialisierter Liefer- und Entsorgungsservice für Sauerstoff, Nährstoffe und Abfallprodukte.

  • Sauerstoff: Blut verteilt Sauerstoff (O2) und entsorgt Kohlendioxid (CO2) sowie anfallende Stoffwechselabbauprodukte. Der Sauerstofftransport des Blutes ist ein zentraler Teil der Atmung. Im Zuge dessen lädt das Blut in den Lungen Sauerstoff auf und bringt ihn in die Zellen. Gleichzeitig transportiert es aus den Zellen CO2 (Abbauprodukt der Atmung) wieder zurück in die Lungen, wo es ausgeatmet wird. Im Blutkreislauf sind diese parallelen Prozesse aufgeteilt: In den Arterien wird das sauerstoffreiche Blut aus der Lunge befördert, während das sauerstoffarme Blut über die Venen wieder dorthin zurückgelangt.
  • Nährstoffe: Eiweiße, Kohlenhydrate, Vitamine, Fette und andere wichtige Nährstoffe, die der Körper aufgenommen hat, werden vom Blut in die Zellen gebracht, wo sie gebraucht werden.
  • Spülfunktion: aus den Organen transportiert Blut anfallende Schad- und Abfallprodukte, darunter auch Harnsäure und Kreatinin, ab, und entsorgt sie über die Ausscheidungsorgane (Leber, Niere, Darm und Haut). 


Temperaturregelung

Blut hat eine Temperatur von 38°Celsius und eine große Wärmekapazität. Das bedeutet, es kann Wärme gut speichern, trotz geringem Energieaufwand. Indem es seine Wärme im Körper verteilt, trägt es maßgeblich zur Wärmeregulierung des Körpers bei. Das sorgt für die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur. 

Schutz

  • Abwehr: Mit den weißen Blutkörperchen (Leukozyten) ist das Blut in der Lage, Antikörper gegen verschiedene Krankheitserreger zu bilden und uns gegen Erreger immun zu machen.
  • Blutgerinnung: Falls Blut aus dem geschlossenen Kreislauf austritt, durch eine Verletzung oder Beschädigung, sorgen die Eiweiße im Plasma dafür, dass das Blut gerinnt und das Leck in den Gefäßwänden schnell wieder verschlossen werden kann. 

Signalübermittlung

In seiner Kommunikationsfunktion übermittelt das Blut Signalstoffe des Hormonsystems dorthin, wo sie ihre Aufgabe erfüllen sollen.

Säure-Basen-Ausgleich

Durch die Pufferfunktion im Säure-Basen-Haushalt des Körpers ist das Blut in der Lage Übersäuerungen auszugleichen. Sein pH-Wert liegt im Schnitt zwischen 7,38 und 7,41 – Aufschluss geben die Blutgaswerte. Gefährlich werden Werte unter 7,0 und über 7,8. Sie können zum Atem- oder Kreislaufstillstand führen. Eine basische Ernährung mit viel frischem Gemüse, Obst und Kräutern hilft, einer Übersäuerung vorzubeugen und entlastet das Blut.

Ein kontrollierter Blutverlust  oder eine -Spende bis zu 500 ml macht dem Körper in der Regel nichts aus. Der sogenannte Aderlass zählt sogar zu den ältesten Therapiemethoden und wird heute noch in Alternativmedizin und Ayurveda, selten auch in der Schulmedizin, zur Behandlung von Bluthochdruck und Entzündungen eingesetzt. Er soll die Fließeigenschaften und Sauerstoffaufnahme des Blutes verbessern, sowie Entgiftung und Abwehrkräfte ankurbeln. Ähnliches wird auch der Blutegeltherapie zugeschrieben.

​Blutdruck

​​Der Druck des Blutes in einem Blutgefäß ist abhängig vom Blutvolumen, das pro Minute vom Herz gepumpt wird, sowie von der Beschaffenheit der Gefäße, durch die es fließt. Je geschmeidiger die Gefäße, desto leichter fließt das Blut und desto leichter hat es auch das Herz beim Pumpen. Je mehr Ablagerungen (Plaques) die Gefäße verengen, desto langsamer fließt das Blut. 

Durch regelmäßige Bewegung, das Vermeiden von Übergewicht, Stress, Alkohol, Rauchen und das Reduzieren von Salz, kann ein zu hoher Blutdruck (Hypertonie) gesenkt werden. Ist er zu niedrig (Hypotonie), empfehlen sich Kardiotraining, Wechselduschen, eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr sowie Entspannungsübungen. 

Die Blutgruppen

Die Blutgfruppen sind genetisch bedingt und ändern sich nicht. Je nach Oberflächenstruktur der roten Blutkörperchen erfolgt die Unterteilung in die vier Hauptgruppen A, B, AB und 0, sowie in den Rhesusfaktor (positiv oder negativ). Vor allem bei Bluttransfusionen und bei Schwangerschaften spielt die Blutgruppe eine Rolle – manche vertragen sich nicht, was zu Verklumpung führt bzw. Komplikationen mit sich bringen kann. 

Rund 40 Prozent aller Menschen weltweit haben die Blutgruppe A Rhesus positiv, gefolgt von 0 Rhesus positiv mit ca. 35 Prozent. Im großen Mittelfeld liegen A Rhesus negativ, B Rhesus positiv und 0 Rhesus negativ mit je 7 bzw. 6 Prozent. Hingegen haben nur 1 Prozent der Weltbevölkerung B Rhesus negativ und AB Rhesus negativ und zählen somit zu den seltensten Blutgruppen. 

Dass Blutgruppen auch Einfluss auf das Immunsystem haben können, zeigte sich bei der Covid-Erkrankung. Mit Blutgruppe 0 und Rhesusfaktor negativ war die Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufs geringer, bei der Blutgruppe A größer. 

​Blutfette

Im Blut werden neben den anderen Nährstoffen auch Fette transportiert, darunter Triglyceride und Cholesterin. Triglyceride dienen dem Körper als wichtige Energiereserven (Fettgewebe). Cholesterin ist ein wichtiger Baustoff für den Körper (Zellmembranen, Hormone, Vitamin D, Gallensäure) und hat antioxidative Eigenschaften. Das Gehirn hat sogar einen eigenen Cholesterinstoffwechsel.

Weil diese beiden Fette nicht wasserlöslich sind, brauchen sie bestimmte Lipoproteine, die beim Transport im Blut helfen und sich in ihrer Zusammensetzung und Funktion unterscheiden. 

Das LDL (Low-Density-Lipoproteine) hat eine niedrige Dichte und sorgt dafür, dass Cholesterin im Körper dorthin gelangt, wo es benötigt wird. Es wird das „schlechte“ Cholesterin genannt, weil es Gefäßablagerungen begünstigt und im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen steht.

HDL (High-Density-Lipoproteine) hat eine hohe Dichte und wird das „gute“ Cholesterin genannt, weil es nicht mehr gebrauchtes Cholesterin über Leber und Galle ausscheidet. Wer vermehrt auf pflanzliche Öle setzt, kann seinen Cholesteringehalt reduzieren, denn sie enthalten keines – es tritt nur bei Mensch und Tier auf. 

Schadstoffbelastung vermeiden:  Mit dem Blut werden Gifte und Schadstoffe aus dem Körper transportiert. Damit sie sich gar nicht erst ansammeln können, sollten Stress, schlechte Ernährung, Dehydrierung und zu wenig Bewegung vermieden werden.

Blutzucker

Zucker aus der Nahrung wird im Darm aufgespalten und mit dem Blut in die Zellen gebracht. Er versorgt sie mit Energie, braucht dazu jedoch das körpereigene Hormon Insulin. Produziert in der Bauchspeicheldrüse, reguliert Insulin den Blutzuckerspiegel, der beeinflusst wird von der Ernährungsweise, dem Grad der körperlichen Betätigung, Stress, hormonellen Schwankungen, Erkrankungen sowie Medikamenten. Ist die Insulinproduktion nicht ausreichend, kommt der Zucker aus dem Blut nicht in die Zellen und der Blutzucker steigt an. Bleibt er erhöht, warnt der Körper mit verstärktem Durstgefühl und erhöhtem Harndrang, um den Zucker auszuspülen. Das kann Mineralstoffmängel zur Folge haben, die sich in Abgeschlagenheit, Muskelschmerzen, Krämpfen und einem Einbruch der Abwehr- und Regenerationskraft zeigen. Weil die Zellen nicht ausreichend mit Zucker (Energie) versorgt werden können, kommt es zu Erschöpfung und Leistungseinbrüchen. Die Energiereserven des Körpers werden angezapft und es kann zu schnellem Gewichtsverlust kommen, begleitet von Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen. Eine Kontrolle des Blutzuckerspiegels ist bei diesen Anzeichen unbedingt nötig, sowie eine Abklärung, weshalb zu wenig Insulin zur Verfügung steht. Mit einer Umstellung der Ernährungsgewohnheiten (Kohlenhydrate, Zucker, Fett reduzieren) und adäquater körperlicher Aktivität sowie dem Vermeiden von Stress kann entgegengelenkt werden. Chrom und Zink erweisen sich ebenso als hilfreich.

Mystisch: Den Lebenssaft umgibt seit jeher eine gewisse Mystik. Schon in Babylon und dem alten Ägypten wähnte man darin den Sitz der Seele und bei den Mayas galt er als Getränk der Götter, das die Verbindung zu den Ahnen aufrechterhielt. Im alten China und bei den Germanen wurde das Blut von Feinden oder erlegten Tieren in Ritualen getrunken, um ihre Kraft anzunehmen. In der Literatur zählen Vampire zu den bekanntesten Blutsaugern. Und in der katholischen Kirche wird beim Abendmahl Wein als Symbol für das Blut Christi geweiht. Begriffe wie die „Blutsbrüderschaft“ zeugen davon, dass der Mythos Blut bis heute anhält.

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