Die
Mariendistel,
ein Geschenk
der Natur

Alle Gifte, die in unseren Körper gelangen, müssen ausgeschieden werden. Das wichtigste Organ dafür ist die Leber.

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Von Dr. med. Michael Ehrenberger

Wir haben uns eine Welt geschaffen, in der wir tagtäglich mit Giften konfrontiert werden. Es handelt sich dabei nicht nur um Umweltgifte, die besonders in den Großstädten vorhanden sind, sondern um unnatürliche Stoffe in unseren Nahrungsmitteln, Pestizide aus der Landwirtschaft, sogar chemische Medikamente kann man teilweise als Giftstoffe bezeichnen. Über Nikotin und übermäßigen Alkoholkonsum brauchen wir gar nicht diskutieren, ebenfalls nicht über den Konsum von diversen Drogen. Eine Ausnahme dabei bilden die Produkte der Hanfpflanze, die bekannterweise verboten sind. Alle Gifte, die in unseren Körper gelangen, müssen ausgeschieden werden. Das wichtigste Organ dafür ist die Leber.

Die Leber ist unser zentrales Stoffwechselorgan. Mit circa 1.200 Gramm ist sie ein sehr großes Organ (etwa 4-mal so schwer wie unser Herz). Sie hat die Aufgabe, sowohl Nährstoffe aufzunehmen als auch den Körper zu reinigen. Die Leber steht in einer engen Beziehung zum Darm, man spricht in der Medizin vom enterohepatischen Kreislauf. Die Leber kann durch viele Einflüsse geschädigt werden. In erster Linie denkt man natürlich an Gifte, die wir bewusst oder unbewusst zu uns nehmen. Dazu zählen Alkohol, Umweltgifte (Spritzmittel etc.), Medikamente (z. B.: Statine = Cholesterinsenker) und andere Stoffe, die wir durch die Ernährung, Trinkgewohnheiten, Chemotherapie und Gifte aus der Luft aufnehmen. 

Unsere Leber ist gefordert und das jeden Tag, jede Minute und jede Sekunde. Manche Schädigungen sind uns gar nicht bewusst. So kann auch der übermäßige Konsum von Obst der Leber schaden und die Bildung einer Fettleber auslösen – besonders dann, wenn man das Obst am Abend zu sich nimmt.

Die Mariendistel (Silybum marianum) besitzt Eigenschaften, die die Leber schützen. Es handelt sich dabei um eine bis zu 120 Zentimeter hohe Pflanze, die im östlichen Mittelmeerraum beheimatet ist. Sie ist aber auch von Südrussland bis in den Iran anzutreffen. Ihr Name stammt von einer alten Legende, nach der die weißen Flecken ihrer Blätter von der Milch der Jungfrau Maria stammen.

Inhaltsstoffe

Der Hauptinhaltsstoff ist Silymarin, ein Gemisch aus Flavonolignan-Isomeren. Der Hauptwirkstoff ist Silibinin. Silibinin verhindert das Eindringen von gefährlichen Stoffen in die Leberzellen und vermindert Oxidationsprozesse. Ebenfalls scheinen die Radikalfänger-Eigenschaften eine Rolle zu spielen.

Silybum marianum ist schon seit Jahren sehr gut untersucht. Es wurden viele Studien publiziert, in denen nachgewiesen werden konnte, dass die Mariendistel bei manchen Hepatitis-Arten sowie bei verschiedenen Fettlebererkrankungen erfolgreich eingesetzt werden kann. Einige Studien weisen auch auf, dass die Mariendistel bei und während Chemotherapien eingesetzt werden kann. Es wurden keinerlei unerwünschte Nebenwirkungen festgestellt. Leberzellen können sich unter dem Einfluss des Extrakts der Mariendistel schneller regenerieren. Das kann man im Blutbild nachweisen, durch das Absinken der sogenannten Transaminasen (GOT und GPT).

Es wurden Studien an Patienten durchgeführt, die an Hepatitis C leiden. Bereits nach 24 Wochen wurden signifikante Unterschiede festgestellt, zwischen den Patienten, die Mariendistel einnahmen, und jenen, die sie nicht eingenommen hatten. Auch bei Patienten mit einer akuten Hepatitis konnte eine deutliche Verbesserung festgestellt werden. Die Werte von Bilirubin gingen deutlich zurück, ein Beweis dafür, dass sich die Leber erholt.

Auch bei akuten Pilzvergiftungen hat sich herausgestellt, dass die Symptome gelindert werden konnten und dass die Mortalitätsrate sank. Wenn die Patienten innerhalb von 48 Stunden behandelt wurden, erwies sich die Lebervergiftung zumeist als leicht bis mittel, kam der Einsatz jedoch später, gingen einige Fälle leider letal aus.

In verschiedenen Studien konnte nachgewiesen werden, dass bei der nichtalkoholischen Fettlebererkrankung die Mariendistel ebenfalls eine wertvolle Hilfe sein kann. Vorausgesetzt ist natürlich, dass auch die Lebensumstände verändert werden.

Löwenzahn

Ein wunderbarer Partner für die Anwendung von Mariendistel ist der Löwenzahn. Viele Gärtner bezeichnen ihn als Unkraut, das ist jedoch vollkommen falsch. Der Löwenzahn ist eine sehr robuste Pflanze, die auch in den kleinsten Ritzen gedeihen kann. Er gehört zu den Korbblütlern, genauso wie die Sonnenblume, die Ringelblume und das Gänseblümchen. Seine Hauptblütezeit ist im Frühjahr, genau zur „Leberzeit“, das ist auch die Zeit im Jahr, in der man eine Leberentgiftung durchführen sollte.

Der Löwenzahn hat viele heilende Wirkungen. Man kann die ganze Pflanze verwenden, als Tee, Salat, Wein oder als Extrakt. Wichtig dabei ist, dass man die Kur mindestens 36 Tage lang anwendet. So lange braucht die Leber, um sich zu regenerieren. Prinzipiell ist die Leber ja ein sehr gutmütiges Organ und kann sich auch bei schweren Schädigungen wieder erholen. Wird ein Teil der Leber entfernt, dann kann sie sogar wieder nachwachsen, kein anderes Organ hat diese Fähigkeit.

Neben seiner anregenden Wirkung auf den Darm bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Völlegefühl hat der Löwenzahn auch die Fähigkeit, die Produktion der Gallenflüssigkeit in der Leber anzuregen und zur Verbesserung des Fettstoffwechsels beizutragen. Auch bei Gallensteinen und anderen chronischen Lebererkrankungen kann der Löwenzahn eingesetzt werden, immer aber in Absprache mit den behandelnden Ärzten.

Als begleitende Therapie kann man Produkte aus dem Löwenzahn auch bei diversen Krebserkrankungen einsetzen. So haben Studien positive Wirkungen bei Prostatakrebs, Brustkrebs und Leukämie gezeigt. Die Zellen erhalten dabei ein Apoptose-Signal, das bedeutet, dass bösartige Zellen absterben. Gesunde Zellen hingegen zeigen keine negativen Reaktionen.

Durch den Löwenzahn kann ebenfalls eine leichte Entwässerung herbeigeführt werden. Durch circa 8 Milliliter Löwenzahnblattextrakt kommt es zu einem signifikanten Anstieg der Urinmenge, das entlastet den Körper.

Löwenzahn enthält deutlich mehr Vitamin C als Kopfsalat sowie mehr Vitamin A, mehr Vitamin E, deutlich mehr Calcium, Magnesium, Eisen und doppelt so viele Proteine.

Wir sehen wieder einmal anhand des Löwenzahns, dass eine Pflanze, die sehr gerne als Unkraut bezeichnet wird, heilende Wirkungen hat. Eine Wiese muss nicht immer wie ein glatter grüner Teppich aussehen, sehr oft verbergen sich darin wahre Schätze der Natur.

Die Artischocke

Die Artischocke (Cynara scolymus) ist eine distelartige Pflanze aus der Gattung der Korbblütler. Ursprünglich stammt sie aus dem Mittelmeerraum, wobei sich in Italien, Ägypten und Spanien die größten Anbauflächen befinden.

Der enthaltene Bitterstoff Cynarin regt den Appetit, aber auch die Leber zur Produktion von Gallensäuren an. Der Cholesterinspiegel kann ebenfalls durch die Verwendung der Artischocke um bis zu 12 % gesenkt werden. Man kann die Artischocke als Gemüse in gekochter Form, als Saft, als Extrakt oder in Form eines Tees verwenden. Neben dem Bitterstoff Cynarin enthält die Artischocke Polyphenole, insbesondere spezielle Flavonoide.

Artischocken fördern eine gesunde Verdauung, regen neben der Leber auch die Bauchspeicheldrüse an, regulieren den Blutzucker und erleichtern die Fettverdauung. 

Ebenfalls angeregt wird die Bildung von Stickstoffmonoxid, das sich wiederum positiv auf die Gesunderhaltung der Gefäße auswirkt.

Wer unter einem Reizdarmsyndrom leidet, sollte mit der Anwendung von Artischockenextrakt vorsichtig sein, die Beschwerden könnten sich verschlimmern. In der Kombination mit Mariendistel und dem Löwenzahn ergibt der Extrakt der Artischocke einen idealen Schutz für Leber, Gefäße und fördert die Verdauung. 

Idealerweise nimmt man die Kapseln für acht Wochen ein und kombiniert sie mit der Akazienfaser. Das ist deshalb wichtig, weil die löslichen Ballaststoffe der Akazienfaser sich mit den sekundären Gallensäuren verbinden und helfen, diese auszuscheiden. Ein Übermaß an sekundären Gallensäuren kann zu Dickdarmerkrankungen führen.


Einsatzgebiete für die Kombination von Mariendistel, Löwenzahn und Artischocke:

  • Leberschädigungen wegen
  • div. toxischer Stoffe, z.B.: Statine
  • Leberverfettung
  • unbekannter Genese
  • Schlafstörungen (besonders von 1 bis 3 Uhr morgens)
  • Alkoholmissbrauch
  • Fructoseunverträglichkeit
  • oxidativer Stress (Rauchen)
  • Fettleibigkeit 
  • als Adjuvans bei Chemotherapie


Abschließend möchte ich natürlich, wie schon so oft, erwähnen, dass Nahrungsergänzungsmittel sich auf unsere Gesundheit sehr positiv auswirken können. Die Voraussetzung ist, dass sie aus der Natur stammen. Wir selbst können natürlich auch einen Beitrag leisten, indem wir eine natürliche und gesunde Lebenseinstellung wählen und auch umsetzen.

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