Wer rastet...
Bewegung ist eine Grundfunktion unseres Körpers, die wir so schnell wie möglich lernen und so lange wie möglich erhalten wollen.
Von Mag.a Ines Siegl
Bewegung ist eine Grundfunktion unseres Körpers, die wir so schnell wie möglich lernen und so lange wie möglich erhalten wollen – damit der Alltag leicht von der Hand geht und wir fit für die kommenden Freizeitaktivitäten sind. Wir schauen uns im Schwerpunktthema Bewegung jene Systeme an, ohne deren Zusammenspiel langfristig nichts geht.
Herz-Kreislaufapparat
Fünf Liter Blut rauschen jede Minute durch das Gefäßsystem. Bewegt vom Herzmuskel, legt das Blut dabei 40.000 Kilometer zurück – die Länge unseres Gefäßsystems ist in etwa so lang wie der Umfang der Erde. Das Herz schlägt dabei nicht in einem starren Takt, sondern in einem anpassungsfähigen Rhythmus, den man Herzratenvariabilität nennt.
Beim Einatmen beschleunigt sich der Puls, beim Ausatmen wird er wieder langsamer. Wichtig ist, dass die Rhythmik des Herzens schnell auf Veränderungen reagieren kann. Das macht belastbarer und ausgeglichener. Und lässt sich durch gezieltes Ausdauertraining fördern.
Muskulatur
Für gezieltes Muskeltraining gilt dasselbe wie für das Herz-Kreislauf-Training – der Körper passt sich an die Anstrengung an. Das Training sollte ausgeglichen sein, denn Muskelverkürzungen durch Fehlhaltungen oder einseitige Belastung können zu Gelenksproblemen (Arthrose) führen, indem sie einen verstärkten Druck auf die Gelenke ausüben.
Es gibt viele Dehnungsroutinen, die sich bewährt haben. Beispielsweise den Sonnengruß aus dem Yoga oder die Fünf Tibeter. Regelmäßig ausgeübt beugen sie Gelenksbeschwerden durch Muskelverkürzungen vor.
Wirbelsäule
Die einzelnen Wirbel der Wirbelsäule bilden aneinandergereiht den Wirbelkanal, in dem das Rückenmark liegt. Dort werden ständig Informationen vom Gehirn zu den Muskeln geleitet. Auch ist jeder Abschnitt der Wirbelsäule über Nervenstränge mit den inneren Organen verbunden.
Ist die Wirbelsäule geschädigt, hat das deshalb Einfluss auf die inneren Organe. Die Beweglichkeit der Wirbelsäule sollte deswegen jeden Tag gezielt gefördert werden.
Krampfadern
Vitamin C fördert die Bildung von Kollagen, was die Blutgefäße elastischer macht und kombiniert mit einem gezielten Bewegungsprogramm der Entstehung von Krampfadern vorbeugen kann.
Krankheit und körperliches Training
Wie es sich mit Bewegung im Fall einer Krankheit verhält.
Natürliche Helfer
Zu den bekanntesten natürlichen Wirkstoffen für die Gelenkgesundheit zählt Chondroitin. Es handelt sich dabei um einen köpereigenen Stoff, der direkt in den Gelenken gebildet wird und dort die Elastizität und Beweglichkeit des Knorpels fördert sowie Abnutzung entgegenwirkt. Die Hauptfunktion von Chondroitin ist – in Gelenken, Haut, Muskeln und Knochen – Wasser anzuziehen und damit das umliegende Gewebe zu befeuchten und elastisch zu halten.
Wird Chondroitin in der nötigen Menge vom Körper bereitgestellt, dann kann beispielsweise der Knorpel wie ein Gelkissen wirken und jede Bewegung dämpfen. Natürliche Quellen in der Nahrung sind Fleischprodukte, Meerestiere, Muscheln oder Austern. In Nahrungsergänzungsmitteln hat sich das pflanzliche Chondroitin, gewonnen durch Fermentation, bewährt. Es hat eine höhere Bioverfügbarkeit als tierische Quellen (u. a. Rinder- und Schweineknochen).
Wird wenig Chondroitin über die Nahrung zugeführt oder gibt es Verletzungen, kann eine aufbauende Kur für die Gelenke Mängel ausgleichen. Speziell bei ersten Abnutzungserscheinungen und Arthrose kann es gezielt den Knorpelaufbau fördern. Nährstoffe, die Chondroitin dabei unterstützen, sind die pflanzliche Schwefelverbindung MSM und Omega-3-Fettsäuren (Krill Öl oder veganes Omega-3-Öl). Bei Arthritis und Rheuma zeigen Studien gute Resultate mit Omega 3 im Rückgang von Entzündungen, der Abnahme von entzündlicher Gewebsreaktionen und einer verbesserten Beweglichkeit der Gelenke (vor allem morgens).
Vitamin D
Vitamin D als gängige Bezeichnung für Cholecalciferol ist eigentlich irreführend, da es sich hier genau genommen nicht um ein Vitamin, sondern vielmehr um ein Steroidhormon handelt, dessen Funktion weit über seinen altbekannten Einfluss auf das Knochenwachstum hinausgeht.