Schönheit
kommt von
innen

Strahlender Teint und glänzende Locken. Erst mit den richtigen Vitalstoffen geht die Beauty-Rechnung auf.

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Von Mag.a Ines Siegl


Wenn die Haare trotz allem Bemühen nicht länger werden wollen und die Nägel schon bei der geringsten Belastung abbrechen, dann ist es Zeit für eine Spurensuche im Inneren. Die Kosmetikindustrie hat zwar viele Versprechen parat für strahlenden Teint und glänzende Locken, doch erst mit den richtigen Vitalstoffen geht die Beauty-Rechnung auf.

In den Drogeriemärkten versprechen lange Reihen von Tuben, Tiegeln und Fläschchen jugendliches Aussehen, makellose Haut, glänzendes Haar und schöne Nägel. Die Botschaft lautet: Schön sein geht ganz leicht – mit Mitteln von außen. 

Was Werbung in der Regel nicht erzählt, ist, dass unser Körper keine Fehler oder „Makel“ macht – Haut, Haare und Nägel zeigen an, wie es uns geht, was Körper und Geist brauchen und wie es um unsere Allgemeingesundheit steht. Nährstoffmängel zeichnen sich genauso ab wie hormonelle Schwankungen, ein ungesunder Schlafrhythmus, falsche Ernährung (oder Unverträglichkeiten), ein mieses Stressmanagement und zu wenig Wasser, Bewegung und Frischluft. 

Alles gehört zusammen

Haut, Haare und Nägel lassen sich zwar separat behandeln, hängen aber an einem Körper zusammen und können nicht getrennt gesehen werden. Stellen Sie sich zum Beispiel eine Pflanze vor, der es gut geht. Sie sehen es ihr an, denn sie sieht stark, prall und saftig aus, hat eine „gesunde Farbe“. Hätte dieselbe Pflanze stumpfes, kraftloses Grün, würden Sie auf die Idee kommen, ausschließlich die Blätter zu behandeln? Oder würden Sie sich die Nährstoffversorgung ansehen, den Standort und die Umgebung? Ist das Gewächs von Schädlingen geplagt, ist eine äußerliche Behandlung natürlich sinnvoll – zusätzlich zur Spurensuche im Inneren, denn dort liegt der Grund dafür, dass das Gleichgewicht der Pflanze gestört ist und sie überhaupt erst von „Schädlingen“ als Wirtspflanze gewählt wurde.

Übersetzt auf Haut, Haare und Nägel bedeutet das: Nur mit einer stabilen Basis im Inneren stellt sich ein langfristig positiver Effekt ein. 

Pflege im Biorhythmus

Alle Vorgänge der Natur und so auch alle Stoffwechselprozesse des Körpers sind Teil des Biorhythmus. Darin hat jede Körperfunktion mit dem dazugehörigen Organsystem „ihre Zeit“ am Tag bzw. in der Nacht, das umfasst die Regeneration der Zellen, Verdauung, Hormonausschüttung, den Blutdruck sowie alle Prozesse rund um Haut, Haare und Nägel. Abgestimmt sind die Abläufe aufeinander sowie auf äußere Faktoren wie das Sonnenlicht. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die Ausschüttung von Melatonin bei Einbruch der Dunkelheit. Das sogenannte Schlafhormon hilft, den Körper herunterzufahren, die Aktivität von außen nach innen zu verlagern. Die Nacht ist darum die ideale Zeit für alle großen Wartungs- und Reparatur-Arbeiten, auch die von Haut, Haaren und Nägeln. Nehmen Sie daher den „Schönheitsschlaf“ ernst – durchschnittlich acht Stunden sollte er dauern. Da wir nachts bis zu zwei Liter Wasser verlieren, gilt es nach dem Aufstehen, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Das tut der Haut gut und bringt den ganzen Organismus in Schwung. Durch den Tag hindurch darauf achten, genug zu trinken und den Sonnenschutz beim Rausgehen nicht vergessen. 

Das Mikrobiom der Haut

Der Begriff Mikrobiom steht oft im Zusammenhang mit der Verdauung, damit gemeint ist jedoch die Gesamtheit aller Bakterien, die in und auf unserem Körper zu finden sind, auf Haut, Haaren, Nägeln, Augen oder Darm. Im Laufe der Evolution haben sich viele dieser Bakterien maßgeblich an wichtigen Körperfunktionen beteiligt und sind bei einem gesunden Menschen nicht wegzudenken. Nur leider sind diese „guten Bakterien“ nicht allein und es gibt auch jene Vertreter, die unerwünschte Auswirkungen mit sich bringen. Solange das Gleichgewicht gewahrt wird, ist alles in Ordnung. Problematisch wird es, wenn das Verhältnis der verschiedenen Bakterien-Arten nachhaltig gestört ist, denn dann funktionieren viele Abläufe im Körper nicht mehr so, wie sie sollen. Infolge beginnt das ganze System zu kippen – ein Türöffner für Krankheit jeder Art und Grundlage für viele Hautprobleme. Um diese an der Wurzel zu packen, ist es deshalb sinnvoll, das Mikrobiom zu berücksichtigen und gegebenenfalls „aufzuforsten“, also die Ansiedelung und Ausweitung von gewünschten Bakterien zu fördern.

Das Mikrobiom der Haut spielt auch eine bedeutende Rolle für den Säureschutzmantel der äußersten Hautschichten. Dieser Säureschutzmantel ist wie ein hauchfeiner Film – wenn er funktioniert, wie er soll, dann hindert er äußere Einflüsse daran, die Haut anzugreifen. Funktioniert er nicht, wird die Haut anfällig für alle Angriffe und verliert über die Zeit an Widerstands- und Regenerationskraft. Ist dieser Vorgang erst einmal vorangeschritten, bringt es nur kurzfristig etwas, mit einer Salbe oder Lotion von außen auszugleichen. Für eine langfristige Verbesserung gilt es, das gesamte Mikrobiom des Körpers auf Vordermann zu bringen – vom Darm bis zur Haut und zu den Haarspitzen. Besonders zielführend ist eine Ernährungsumstellung auf basische Kost, da ein saures Milieu die „falschen“ Bakterien fördert. Nachhelfen lässt sich mit Basenpulver und Lactobakterien, die ein gesundes Säure-Basen-Verhältnis begünstigen. Bedarfsweise gezielt eingesetzt, geben sie unserem Mikrobiom einen Schubser in die richtige Richtung, sodass sich das natürliche Gleichgewicht wieder einstellen kann.

Mängel ablesen

Ein gestörtes Mikrobiom steht oft im Zusammenhang mit einer Mangelernährung. Das wirkt sich langfristig auf den ganzen Organismus aus, lässt sich aber besonders gut an der Beschaffenheit von Haut, Haaren und Nägeln ablesen. Deshalb sehen wir uns an, welche Bausteine besonders wichtig sind und wie ein Mangel aussehen kann.

  Vitamin A

Trockene und schuppige Haut deutet häufig auf einen Vitamin-A-Mangel hin. Ist es ausreichend vorhanden, wirkt es der Alterung entgegen und die Haut bleibt geschmeidig und glatt. Treten neben trockener Haut auch Hautveränderungen, Übelkeit, Haarausfall, Nachtblindheit und Sehstörungen auf, sind das Anzeichen dafür, dass der Körper zu wenig Vitamin A verfügbar hat. Nahrungsmittel mit Vitamin A sind Vollkorn- und Milchprodukte, Nüsse, Eier, und Fisch. 

  B-Vitamine

Ein Mangel an B-Vitaminen tritt verhältnismäßig oft auf – einerseits durch Fehlernährung, andererseits durch den erhöhten Bedarf im Rahmen von Stress und Krankheiten (Diabetes, Arteriosklerose, Nervenleiden und Darmentzündungen). Die Anzeichen eines Mangels an B-Vitaminen sind trockene, rissige und raue Haut, offene Mundwinkel, Akne, Ausschläge, das Gefühl der Abgeschlagenheit sowie Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen und Schwindel. Unter den verschiedenen B-Vitaminen sind manche besonders wichtig im Zusammenhang mit schöner Haut, Haaren und Nägeln, darunter Vitamin B7 (Biotin) und Vitamin B5 (Pantothensäure). Fehlt B7, erscheinen Haare und Nägel brüchig und stumpf, denn ohne Biotin kann kein Keratin gebildet werden – ein Grundprotein für den Aufbau von Haut, Haaren und Nägeln. Ausgleichen lässt sich ein Mangel mit Nahrungsergänzungsmitteln sowie mit Nahrungsmitteln, die Biotin enthalten, beispielsweise Linsen, Erbsen, Hafer und brauner Reis, Pilze, Eier, Erdnüsse und Lachs. Vitamin B5 (Pantothensäure) steckt in Vollkorn, Zitrusfrüchten, Bohnen und Bierhefe. Fehlt es, erkennt man den Mangel auch an schwachem und geschädigtem Haar.

  Vitamin C

Wundheilungsstörungen, Zahnfleischbluten und Bindegewebsstörungen können einen Mangel an Vitamin C anzeigen. Tritt darüber hinaus Energielosigkeit auf und ist die Immunabwehr geschwächt, sollte die Vitamin-C-Zufuhr erheblich erhöht werden. Schließlich kann der Körper das Vitamin selbst nicht bilden und muss den Vitalstoff über die Nahrung aufnehmen. Vitamin C ist ein starkes Antioxidans und wird für viele Körperfunktionen benötigt, unter anderem unterstützt es die normale Kollagenbildung und wirkt so Falten entgegen. Es sorgt auch für einen strahlenden Teint und stimuliert die Haarfollikel für gesundes Haar.

  Vitamin E (Tocopherol)

Trockene und gereizte Haut kann ihre Wurzel in einem Vitamin-E-Mangel haben, da es die Haut hydriert und vor Umwelteinflüssen schützt. Auch für gesundes Haar ist es wichtig. Natürliche Vitamin-E-Quellen sind Getreide, Nüsse und Samen, Oliven, Spargel und Spinat.

  Zink

Eine schlechte Wundheilung kann mit einem Zink-Mangel zusammenhängen. Nach Eisen ist Zink das zweithäufigste Spurenelement im Körper. Es ist wichtig bei vielen Vorgängen, wie Zellwachstum und Zellteilung. Außerdem spielt es eine entscheidende Rolle bei der Wundheilung wie auch bei der Bildung von Kollagen, das für gesunde Haut und festes Bindegewebe nötig ist.

  Selen

Zellschäden wie Alters- und Pigmentflecken sowie weitere sichtbare Zeichen der Hautalterung können einen Selen-Mangel anzeigen, denn das körpereigene Antioxidans wirkt oxidativem Stress entgegen. Selenhaltige Nahrungsmittel sind Fisch (Thunfisch, Hering, Makrele, Sardinen und Garnelen), Eier, Fleisch und Innereien, besonders die Leber. Zu den pflanzlichen Selenquellen zählen unter anderem Cashews und Sonnenblumenkerne, Haferflocken, Kokosnüsse, Steinpilze, Champignons und Shiitake-Pilze, rote Linsen und weiße Bohnen.

  Eisen

Ein blasses Gesicht und blasse Nägel lassen auf einen Eisen-Mangel deuten, auch erscheint die Haut trocken und geschädigt. In besonders schweren Fällen kann es zu Haarausfall kommen. Der Grund: Ohne Eisen funktioniert die Sauerstoffversorgung im Körper nicht.

  Silizium

Erscheint die Haut schlaff und fahl und wachsen die Haare nur sehr langsam, dann fehlt womöglich Silizium. Das Spurenelement gilt als absoluter Schönheits-Vitalstoff, da es maßgeblich an der Produktion von Kollagen beteiligt ist und bei den Nägeln für Festigkeit und Elastizität sorgt. Gemischt mit Sauerstoff wird Silizium Kieselsäure genannt und ist für seine Vielzahl an gesundheitlichen Vorzügen bekannt, unter anderem hemmt es den Alterungsprozess von Geweben und verbessert die Zellatmung – beides wichtig für ein gesundes Wachstum. Produzieren kann der Körper Silizium selbst nicht – der tägliche Mindestbedarf muss über die Nahrung gedeckt werden. Passiert das nicht oder nur unzureichend, kann ein Mangel entstehen, auch weil Silizium an so vielen Prozessen beteiligt ist und sich daher rasch verbraucht. Zu den siliziumhaltigen Nahrungsmitteln zählen Vollkornprodukte aus Hafer, Braunhirse und Hirse, Mineralwasser, Kartoffeln und Eier.

Auch Nahrungsergänzung kann Abhilfe schaffen. Vor allem in Wasser gelöst kann Silizium gut aufgenommen werden, besser noch als Kolloid, das hat die beste Bioverfügbarkeit. 

Hormone und Stress

Neben Vitalstoffmängeln beeinflussen auch Hormone und Stress das Erscheinungsbild von Haut, Haaren und Nägeln. Besteht ein Ungleichgewicht, lässt sich auch hier gezielt nachhelfen. Handelt es sich um stressbedingte Irritationen, lautet die Lösung: Stress reduzieren und für mehr Ausgeglichenheit sorgen. 

Phytohormone wie Rotklee und Yams eignen sich neben einigen Adaptogenen (Rhodiola rosea, Jiaogulan und Reishi) dazu, die Hormone wieder in Balance zu bringen – im Klimakterium, nach dem Absetzen von hormonellen Verhütungsmitteln, bei zyklusbedingten Schwankungen sowie in Zeiten erhöhter geistiger Belastung.

Einfach und natürlich: Rezepte für die Schönheit 

Mit unseren Rezepten lässt sich nachhelfen, wenn die Haut rebelliert, das Haar sich kräuselt, die Nägel splittern und es höchste Zeit ist für einen sommerlichen Wellnesstag.

Fazit

  • Der Körper macht keine Fehler – er zeigt an, was er braucht.
  • Schönheit ist, wenn viele Faktoren zusammenspielen, wie ein gesunder Bio-Rhythmus, Ausgeglichenheit und eine natürliche, abwechslungsreiche Ernährung.
  • Nährstoffmängel lassen sich ablesen. Bei Bedarf bietet Nahrungsergänzung Alternativen, um den Körper mit den richtigen Nährstoffen zu versorgen.

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