Trübe
Tage

Bis zum Februar dauert es noch... Erst, wenn am 2. 2. Maria Lichtmess gefeiert wird, werden die Tage wieder spürbar länger.

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Von Mag.a Ines Siegl


Bis zum Februar dauert es noch... Erst, wenn am 2. 2. Maria Lichtmess gefeiert wird, werden die Tage wieder spürbar länger und die Kraft des Sonnenlichtes stärker. Die Devise bis dahin lautet: Durchhalten, die dunkle Jahreszeit bewusst zur Innenschau nutzen und auf eine gute Versorgung mit dem Sonnenvitamin D3 achten.

Vitamin D3 heißt auch Cholecalciferol oder Calciferol und ist eigentlich eine Hormonvorstufe, umgewandelt von unserem Körper in seine aktive Form mit Hilfe von Sonnenlicht. Wir brauchen Vitamin D3 für viele Funktionen: für gesunde Knochen und Zähne, ein gut funktionierendes Immunsystem sowie für Bewegungsapparat und Zellteilung. Das macht die Folgen eines Mangels weitreichend: Kinder bekommen Rachitis (Verformung des Skeletts durch Entmineralisierung), Erwachsene beklagen Muskelschwäche, Knochenschmerzen bis hin zu Knochenschwund und Osteoporose, schlechte Zähne, Abgeschlagenheit und eine erhöhte Infektanfälligkeit. Im Raum stehen auch Zusammenhänge zwischen Vitamin D3-Mangel und einem erhöhten Covid-19-Risiko, Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes, Herz- und Krebs-Erkrankungen – die Forschungslage reicht aktuell jedoch nicht aus, um die Zusammenhänge genauer einzuordnen.

Speicher: leer oder voll?

Unser Körper ist darauf ausgelegt, 80 bis 90 Prozent des gebrauchten Vitamin D3 selbst zu bilden. Vorausgesetzt man pflegt einen gesunden Lebenswandel mit genügend Zeit in natürlichem Sonnenlicht. Denn bestimmte Wellenlängen des Lichts spielen eine Schlüsselrolle im komplexen Herstellungsprozess. Die Vitamin D3-Synthese ist dadurch im Sommer begünstigt (mehr Sonnenstunden, intensivere Strahlung). Wird mehr erzeugt, als gebraucht wird, speichert der Körper D3 im Fettgewebe, von wo aus es bei Bedarf wieder mobilisiert wird, wenn der Fettstoffwechsel in einem Zustand ist, der dies erlaubt.

Achtung gilt bei Kosmetik-Produkten mit Sonnenschutzfaktor. Sie filtern jene Strahlen aus dem Licht, die für die Vitamin-Produktion notwendig sind und verhindern dadurch die körpereigene Vitamin D3-Produktion. Umgehen lässt sich das, wenn man mit dem Auftragen des Sonnenschutzes 20 bis 30 Minuten wartet (= kurze Zeit ungeschützt in der Sonne ist), den Morgen oder Abend bevorzugt (= die Mittagssonne meidet) und die Haut schon zeitig im Frühjahr langsam an die stärker werdende Sonne gewöhnt. 

Weniger Sonnenlicht

Weniger Sonnenlicht: Von Oktober bis März steigt die Wahrscheinlichkeit eines Vitamin D3-Mangels.

Woher kommt Vitamin D3 im Winter:

  • Volle Speicher vom Sommer und Herbst
  • Regelmäßige Aufenthalte in der Sonne mit einer Dauer von mindestens 30 Minuten, ohne Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor
  • Lebensmittel mit hohem Vitamin D3-Gehalt (Leber, fettreiche Fische wie Lachs, Aal, Hering, Makrele, Schweinefleisch, Eier, Milchprodukte, Pilze)
  • Hochwertige Nahrungsergänzung (Tropfenform begünstigt eine schnelle Aufnahme über die Mundschleimhaut)
  •  Urlaub im Süden (stärkere Sonnenstrahlung = vermehrte Vitamin D3-Produktion).


Wer sich für Nahrungsergänzung entscheidet, hat eine große Auswahl an Produkten in Kapsel- oder Tropfenform in allen Qualitäts- und Preisklassen. Dabei wird grundsätzlich unterschieden, ob das Sonnenvitamin rein pflanzlich aus Flechten gewonnen wird oder aus dem Wollfett von Schafen. 

Natürlicher Verbündeter

Das Vitamin K2 ist ein natürlicher Verbündeter des Sonnenvitamins D3, weshalb sie in Nahrungsergänzungsprodukten oft kombiniert werden. Beide begünstigen Knochenaufbau sowie Knochenstruktur und verstärken ihre Wirkung im Beisein des anderen.

Vitamin D3 aus Wollfett 

Wollfett, auch Wollwachs und Lanolin genannt, ist ein Nebenprodukt beim Scheren von Schafen. In deren Talgdrüsen wird das Wollwachs produziert, das die Wolle überzieht und schützt. Es wird beim Weiterverarbeiten der Wolle herausgewaschen, gereinigt und als Inhaltsstoff in der Kosmetik- und Arzneimittel-Industrie verwendet. 

Lanolin enthält von Natur aus Cholesterin, wird dieses mit UV-B-Licht bestrahlt, wandelt sich das Cholesterin um zu Cholecalciferol (Vitamin D3). 

Die Sonne anlachen

Mit offenem Mund die Sonne anlachen: Über Zähne und Mundschleimhäute kann unser Körper das Sonnenlicht besonders gut aufnehmen.

Vitamin D3 aus der Bartflechte

Eine rein pflanzliche Option ist Vitamin D3 gewonnen aus der Bartflechte. Auch bei diesem Verfahren kommt UV-B-Licht zum Einsatz: die Flechten werden der Strahlung ausgesetzt und produzieren daraufhin das Sonnenvitamin. Dieses Herstellungsverfahren ist aufwendiger, darum sind rein pflanzliche Vitamin-D3-Produkte höher im Preis, als der Großteil, der am Markt erhältlichen Produkte, die auf Wollfett zurückgreifen.

Falls Sie schnell den „Winterblues“ bekommen, sich ausgelaugt, betrübt, motivationslos fühlen oder sich rasch erkälten, könnte das mit einem Vitamin D3-Mangel zusammenhängen. Fragen Sie Ihren Hausarzt/Ihre Hausärztin, wenn Sie Ihren Vitamin D3-Status prüfen lassen möchten. Verbringen Sie so viel Zeit in natürlichem (Sonnen-)Licht, wie möglich und machen Sie das Beste aus der dunklen Jahreszeit. Denn im Handumdrehen ist wieder Lichtmess, die Kraft der Sonne wird stärker und Frühlingsgefühle ziehen wieder übers Land.

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