Von der Wiese
in den Mund

Teil 6 der Artikelserie Gesunde Lebensmittel – gesunder Mensch

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Von Gudrun Habersetzer

„Wer meint, in der kalten Jahreszeit stelle die Natur nichts zur Verfügung, der irrt.“

Spitzwegerich


Der Spitzwegerich zählt zweifellos zu einer der wichtigsten Arzneipflanzen. Der Name leitet sich von der indogermanischen Silbe „-rich“ ab, was übersetzt „König“ bedeutet – Spitzwegerich, der „König der Wegränder“. Bereits in der Antike wurde das weit verbreitete Heilkraut für Beschwerden eingesetzt. 2014 wurde der Spitzwegerich zur Arzneipflanze des Jahres gekürt. Der Wegerich zählt zu den sogenannten „Wiesenunkräutern“, er ist das ganze Jahr über zu finden. Seine klassische Anwendung findet er als Hustensaft. 

Steckbrief


Pflanzenname: Spitzwegerich (Plantago lanceolata)


Erntemonate: ganzjährig


Inhaltsstoffe: Aucubin, Gerbstoffe, Germanium, Kalium, Kieselsäure, Schleimstoffe, Vitamin B, Vitamin C, Zink, Zirkon


Verwendung als Heilpflanze bei: Asthma, Bronchitis, Harnwegsentzündungen, Hautentzündungen, Husten, Insektenstichen, Lungenentzündungen, Lungenschwäche, Magenschleimhaut-entzündungen, Reizdarm, Verbrennungen, Wunden


Verwendung als Lebensmittel: Blätter und die Blütenstände sind für Suppen, Salat, Gemüse, Eingelegtes und Aufläufe geeignet.

Achtung: Wer einen, der im Steckbrief angegebenen Inhaltsstoffe nicht verträgt, sollte die beschriebenen Kräuter nicht verwenden. Die hier beschriebenen Wirkungen sind keine ärztlichen Handlungsempfehlungen und ersetzen nicht den Arztbesuch!


Spitzwegerich – Rezept

Hustensaft

Zutaten: ca. zwei Handvoll Spitzwegerich Blätter, ca. 250     g Honig, Saft einer kleinen Zitrone, zwei Schraub­gläser, je ca. 350  ml.

Zubereitung: Die Blätter quer zur Längsfaser in ca. 1 cm große Stücke schneiden. Eine ca. 1 cm dicke Lage Spitzwegerich Blätter in das Glas geben und dann mit Honig bedecken. Abwechselnd Blätter und Honig in das Glas geben und zwischendurch immer wieder mit Hilfe eines Löffels festdrücken. Die letzte Lage sollte Honig sein und den Spitzwegerich gut bedecken. Alles nochmal gut mit dem Löffel festdrücken und das Glas schließen. Zum Durchziehen und Reifen das Glas für zwei Monate an einen möglichst gleichmäßig temperierten und dunklen Ort stellen. Nach zwei Monaten den Sirup in ein Wasserbad stellen und langsam erwärmen. Den Zitronensaft und etwa 20 ml abgekochtes, warmes Wasser dazu rühren und nochmal zwei Stunden ziehen lassen. Durch ein Sieb in das zweite, desinfizierte Schraubglas abgießen.


Linde


Schon den Germanen war die Linde heilig, die Göttin Freya ist die Schutzgöttin der Linde und der Familie. Die Linde galt als Schutzbaum gegen Blitzeinschläge und Dämonen. Unter der Linde wurde früher Recht gesprochen, man traf sich zur Beilegung von Streitigkeiten unter der Gerichtslinde. Völlig zu Unrecht werden die Blätter der Winterlinde kaum beachtet. Die Blätter sind besonders für „Baumblatt-Einsteiger“ geeignet. Lindenblätter eignen sich roh für Smoothies und Salate, als auch aufs Butterbrot. Gekocht sind sie eine Alternative zum Spinat. Früher wurden Lindenblätter als Futter für Ziegen und Schafe verwendet. In Zeiten der Not dienten Lindenblätter auch als Tabakersatz oder Schwarzteeersatz.

Steckbrief


Pflanzenname: Linde (Tilia)


Blütezeit: Juni bis Anfang August


Inhaltsstoffe: Linarin (Tiliacin), Zucker, Stärke Lipoide, Harzsäuren, Gelbstoffe, Phlobaphene, Farbstoff Xanthophyll, hoher Vitamin-C-Gehalt der frischen Blätter. 


Verwendung als Heilkraut bei: Erkältungskrankheiten und zur Unterstützung der Harnabsonderung. Blätter wirken anregend bei Appetitlosigkeit und beruhigend bei innerer Unruhe.


Verwendung als Lebensmittel: Geeignet für den Verzehr roh oder gekocht, für Salate, Smoothies und als Spinat-Alternative.

Achtung: Wer einen, der im Steckbrief angegebenen Inhaltsstoffe nicht verträgt, sollte die beschriebenen Kräuter nicht verwenden. Die hier beschriebenen Wirkungen sind keine ärztlichen Handlungsempfehlungen und ersetzen nicht den Arztbesuch!


Linde – Rezept

Lindenblätter mit Frischkäsefüllung

Zutaten: 20 Lindenblätter, 150 g Frischkäse, Salz, weißer Pfeffer, 1 TL Honig, fein geriebene Schale einer Biozitrone, fein gehackter Knoblauch

Zubereitung: Alle Zutaten in einer Schüssel verrühren. Die Lindenblätter mit der Oberseite nach unten auflegen, 3 cm lange Streifen der Fülle auf die Blätter dressieren und dann zusammenrollen. Erst die Seiten einschlagen, dann von unten aufrollen, zuletzt die Spitze umschlagen. Die zarten Blätter haften an der Füllung und müssen nicht fixiert werden.

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