Endothel-Schutz –
Klimaschutz für die Gefäße
Unter „Endothel“ versteht man die Innenauskleidung der Gefäße.
Von Dr. med. Michael Ehrenberger
Unter „Endothel“ versteht man die Innenauskleidung der Gefäße. Es handelt sich um eine einlagige Zellschicht, die durchgängig für Sauerstoff und Nährstoffe aus dem arteriellen Blut ist. Diese Stoffe sind wichtig, damit unsere Körperzellen gesund bleiben. Da unser Gefäßsystem über 100.000 km lang ist, ergibt sich für das Endothel die unglaubliche Größe von ca. 8.000 Quadratmetern. Das Endothel ist aber nicht nur ein Türöffner für die Nährstoffe der Zellen, es erfüllt auch selbst wichtige Aufgaben und hat, wenn es gepflegt wird, sowohl einen positiven Einfluss auf die Fließeigenschaften des Blutes, als auch auf die Entspannung der Gefäßwände. Ein gesundes Endothel ist ein wichtiger Faktor für den Erhalt Ihrer Gesundheit.
Um einen ungestörten Blutfluss in unseren Gefäßen zu erreichen, müssen verschiedene Faktoren zusammenspielen. Diese Faktoren hängen von der Beschaffenheit des Blutes, der Spannung der Gefäßwände und dem Endothel, der Innenauskleidung der Gefäße, ab.
Blut sollte leichtfließend sein
Ein gesundes Blut ist leichtflüssig, ähnlich einem frischen Motoröl, das Sie von Zeit zu Zeit Ihrem Auto vergönnen. Leichtflüssig bedeutet dabei nicht, dass die Gerinnung des Blutes herabgesetzt ist, sondern, dass die festen Bestandteile nicht zusammenhaften und frei fließen können, sich also quasi in einem „schwebenden“ Zustand befinden. Ein gesundes Blut befindet sich in einem kolloidalen Zustand, einem Zustand, der von großer Bedeutung für den Erhalt unserer Gesundheit ist.
Neben dem kolloidalen Zustand des Blutes ist auch seine Zusammensetzung von Bedeutung. Werden zu hohe Blutfettwerte (Cholesterin, Triglyceride) gemessen, dann hat dies einen Einfluss auf die Fließeigenschaften des Blutes. Fairerweise möchte ich anmerken, dass man über den „richtigen“ Cholesterinwert diskutieren kann, öfter werden die Grenzen zu eng gesetzt. Zu betonen ist auch immer wieder, dass das LDL-Cholesterin an sich nicht „böse“ ist, es wird erst dann schädlich, wenn es oxidiert. Wenn ein Speiseöl oxidiert, dann wird es ranzig und ungenießbar, ebenso verhält es sich bei oxidiertem LDL-Cholesterin.
Leider wird die Messung der Oxidation des LDL-Cholesterins nicht routinemäßig durchgeführt und auch nicht von der Krankenkasse bezahlt. Es zahlt sich jedoch aus, diesen Wert bestimmen zu lassen, besonders dann, wenn der Cholesterinspiegel zu hoch ist.
Bei Triglyceriden handelt es sich ebenfalls um Blutfette, deren Gehalt in unserem Blut viel mehr durch die Ernährung beeinflusst wird als die Höhe des Cholesterinspiegels.
Wenn man sich abends ein fettes Essen gönnt (Gans, Schweinebraten, etc. ...) und vielleicht noch ein paar Gläser Alkohol trinkt, dann wird der Schlaf unruhig und man merkt, dass das Herz mehr arbeiten muss. Leichte Kost – tiefer Schlaf, schwere Kost – seichter Schlaf.
Das Endothel
Wie schon einleitend beschrieben, handelt es sich beim Endothel um eine einlagige Zellschicht, die im besten Fall glatt wie Seide ist. Bei neugeborenen Kindern ist dies der Fall, natürlich vorausgesetzt, dass sich die Mutter gesund ernährt und nicht geraucht hat. Mit der Zeit jedoch geht dieser natürliche Zustand verloren. Das Endothel leidet unter den Einlagerungen von oxidiertem LDL-Cholesterin. Entzündungen können sich bilden, wenn wir einen erhöhten Homocysteinspiegel im Blut haben (Folge von Vitamin-B-Mangel) und die Gefäßwände einen erhöhten Tonus aufweisen (Bluthochdruck).
Die Proliferation (Wachstum und Teilung) von glatten Muskelfasern (aus der Gefäßwand) schädigt ebenfalls das Endothel, da diese Fasern in den subendothelialen Raum einwandern und zur Ausbildung von Arteriosklerose führen können. Gefördert und beschleunigt wird dieser Prozess durch Diabetes mellitus, Bluthochdruck und erhöhten Blutfettwerten. Es können sich die gefürchteten Plaques bilden, die bei Größenzunahme zu einem Gefäßverschluss führen, die Folgen sind bekannt: Herzinfarkt, Gehirnschlag und Durchblutungsstörungen in den Beinen.
Die wichtigen Aufgaben von Stickstoffmonoxid (NO):
- Es bewirkt eine Leichtflüssigkeit des Blutes, indem es der Verklumpung von Blutbestandteilen entgegenwirkt. Außerdem vermindert es die Oxidation von LDL-Cholesterin und schützt somit das Endothel.
- NO bewirkt eine Entspannung der glatten Gefäßmuskulatur, dies führt zu einer Senkung des Blutdrucks und zu einer besseren Durchblutung.
- Die gefürchtete Proliferation der glatten Muskelzellen rund um die Gefäße wird vermindert, somit die Gefäßverkalkung hintangehalten.
Für die Forschung rund um das kleine Molekül NO wurden Dr. Ignarro und seine Kollegen 1998 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet.
Neben der wichtigen Forschung rund um Stickstoffmonoxid gibt es noch weitere bedeutende Erkenntnisse, die für die Gesundheit unserer Gefäße wichtig sind.
Gefäßkrankheiten sind „schleichende“ Entzündungen. Diese Entzündungen können sich oft jahrelang unbemerkt ausbreiten, führen jedoch zu schweren Gefäßschäden. Durch sie wird das Endothel geschädigt, es kommt zu einer Schwellung und der Blutfluss wird beeinträchtigt. Ursache dafür sind Fehlernährung (z. B.: ein erhöhter Zuckerkonsum), Vitaminmangel, Übergewicht, Stress und Bewegungsmangel. Faktoren, die man leicht in den Griff bekommen kann und deren Korrektur für ein gepflegtes Endothel unerlässlich sind. Ebenso ist es von großer Bedeutung, dass wir die erhobenen Blutwerte nicht isoliert betrachten.
Ist zum Beispiel der Cholesterinwert erhöht, so muss dieser in Relation zu verschiedenen Entzündungswerten (z. B.: CRP, Homocystein, oxidiertes LDL etc.) betrachtet werden, erst dann kann man eine fachlich korrekte Diagnose stellen und eine adäquate Therapie einleiten. Einfach nur Statine (Cholesterinsenker) oder Blutdrucksenker zu verschreiben, ist aus der heutigen Sicht der medizinischen Forschung ein Fehler. Dies bestätigt uns Dr. Ignarro, immerhin ein Nobelpreisträger für Medizin.
Vitamin B9 – Folsäure
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Magnesium
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- trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel bei
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- trägt zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei
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