Say YES
to NO II

Es gibt im Körper verschiedene Zellen, die in der Lage sind, jenes Enzym zu produzieren, das unerlässlich ist, um aus der Aminosäure Arginin Stickstoffmonoxid freizusetzen. 

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Von Dr. med. Michael Ehrenberger

Es gibt im Körper verschiedene Zellen, die in der Lage sind, jenes Enzym zu produzieren, das unerlässlich ist, um aus der Aminosäure Arginin Stickstoffmonoxid freizusetzen. Dieses Enzym trägt den Namen NO-Synthase (abgekürzt: NOS).

NO – Synthase produzierende Zellen:

Das Endothel (eNOS) – Das Endothel ist in unserem Körper der wichtigste NO-Synthase-Produzent. 

Nervenzellen (nNOS) – Nervenzellen können NOS synthetisieren, man spricht dann von nNOS. Dies passiert vor allen Dingen im Gehirn, wobei NO die Rolle eines Neurotransmitters übernehmen kann. Ebenso sind die Nervenenden in unseren Geschlechtsorganen in der Lage nNOS zu bilden. nNOS führt ebenfalls zu einer Erweiterung der Blutgefäße und so kann die Gabe von L-Arginin einer erektilen Dysfunktion entgegenwirken.  Laut einer Aussage von Dr. Ignarro haben Forschungen über den NO-Stoffwechsel zur Entwicklung von diversen Potenzmitteln (Viagra®) geführt. 

Immunzellen (iNOS) – Selbst Immunzellen stellen dem Körper NOS bereit. Dieser Vorgang ist unerlässlich bei der Abwehr pathogener Keime. In manchen Situationen jedoch kann eine übermäßige Produktion von iNOS chronische Entzündungen im Körper unterstützen. Um dies zu unterbinden, empfiehlt sich die Gabe von Curcuma. Aus Beobachtungen wissen wir, dass Curcuma entzündungshemmend wirkt. Nachdem wir uns nun ausführlich über bestimmte physiologische und pathologische Vorgänge in unserem Körper informiert haben, werden Sie sich sicher fragen, was Sie tun können, um Ihren Stickstoffmonoxid-Haushalt zu verbessern. Dazu gleich einige Vorschläge.

Auch Nerven- und Immunzellen produzieren das Enzym NO-Synthase. Um den NO-Haushalt im Körper zu verbessern, sollte L-Arginin – der Ausgangsstoff der NO-Synthese – in ausreichender Dosierung zugeführt werden. Eine zusätzliche Gabe von L-Citrullin verstärkt den Effekt, ebenso eine Gabe der Vitamin C, B9 und E.

L-Arginin

Natürlich liegt es auf der Hand, die so immens wichtige Aminosäure L-Arginin dem Körper zuzuführen, damit die Gefäße geschützt werden und sich ihre Funktion verbessert. Ein L-Argininmangel ist in der Bevölkerung weit verbreitet, besonders bei Menschen, die unter Gefäßerkrankungen, Diabetes mellitus, arterieller Hypertonie leiden. Es gibt zahlreiche Studien, dass sich die Gabe von L-Arginin positiv auf den Krankheitsverlauf auswirkt. Allerdings muss die Dosierung ausreichend sein. Dr. Ignarro empfiehlt die tägliche Zufuhr von 4 - 6 Gramm, wobei man die Hälfte am Morgen einnimmt und die andere Hälfte am Abend. Diese Aufteilung der Dosierung ist wichtig, weil Bewegung die körpereigene Bildung von NO positiv beeinflusst. Da wir uns aber selten in der Nacht bewegen, ist zu dieser Tageszeit die Versorgung mit L-Arginin besonders wichtig.

Bitte beachten Sie, dass viele Lebensmittel Arginin enthalten. Dazu gehören Kürbiskerne, Erdnüsse, Mandeln, Pinienkerne, Haselnüsse, Linsen, Garnelen, Lachs und rotes Fleisch. Ist jedoch ein Mangel eingetreten und Sie leiden unter diversen Krankheiten, die durch einen L-Argininmangel verstärkt werden, ist es sinnvoll zusätzliches L-Arginin einzunehmen.


L-Arginin und Cholesterinsenker

Es ist bekannt, dass L-Arginin die positiven Wirkungen von Cholesterinsenkern unterstützt, nicht jedoch deren oft erheblichen Nebenwirkungen. Oft ist es möglich, durch die Gabe von L-Arginin die Dosierung der Cholesterinsenker zu reduzieren, sie möglicherweise sogar abzusetzen. Eine Kontrolle der Werte und ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt sind dafür jedoch die Voraussetzungen!


L-Citrullin

Längere Zeit stand die Frage im Raum, welche Aminosäure besser für die Unterstützung der NO-Produktion wäre: L-Arginin oder L-Citrullin. Nun hat man herausgefunden, dass die effektivste Methode ist, beide Aminosäuren gleichzeitig zu geben. Die gleichzeitige Gabe von L-Citrullin verstärkt die Wirkung von L-Arginin, denn der Körper ist in der Lage, aus L-Citrullin L-Arginin zu bilden, so entsteht ein länger andauernder Effekt. Die Dosierung von L-Citrullin sollte bei 200 – 800 mg pro Tag liegen. Der positive Effekt wird durch Antioxidantien verstärkt.

In verschiedenen Untersuchungen konnte außerdem festgestellt werden, dass die Gabe von L-Citrulin beim Krankheitsbild einer Fettleber zu einer deutlichen Verbesserung führt. 



Antioxidantien

Besonders Vitamin C (500 mg/Tag) und Vitamin E (200 IU/Tag) unterstützen die gefäßschützende Wirkung. Vitamin B – insbesondere Folsäure (Vitamin B9) – ist ebenfalls sinnvoll, denn es ist in der Lage, den Homocysteinspiegel zu senken und somit Entzündungen zu reduzieren.

Ich habe in der Recherche für diesen Artikel mehrere Ärzte und Apotheker kontaktiert und sie mit dem Thema Endothel und NO-Produktion konfrontiert. Ich bin dabei immer wieder auf offene Ohren gestoßen, aber auch auf Staunen. Die Verwunderung kam daher, dass ein so wichtiges Wissen, wofür immerhin der Nobelpreis für Medizin vergeben wurde, noch nicht zum Allgemeinwissen wurde. 

Allgemeine
Maßnahmen in
Ihrem persönlichen „Say YES To NO“ Programm

Dr. Rainer Pawelke

Diesee Artikel über das Endothel widme ich meinem Seelenfreund Dr. Rainer Pawelke, der leider im Februar dieses Jahres viel zu früh von uns gegangen ist. Er war es, der mein Augenmerk auf den NO-Stoffwechsel gerichtet hat und wir werden alles geben, um seine wichtige Arbeit fortzuführen.

Mit freundlicher Unterstützung von


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Verein Natur heilt – Netzwerk für Kooperation mit und für Natur | Das Magazin | Ausgabe Sommer 2019
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