Das Endothel –
unser größtes Organ

Ein Organ ist dadurch definiert, dass eine Anzahl von Zellen die gleiche Ordnung aufweisen und gleiche Aufgaben erfüllen. Dies ist beim Endothel der Fall.

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Von Dr. med. Michael Ehrenberger

Ein Organ ist dadurch definiert, dass eine Anzahl von Zellen die gleiche Ordnung aufweisen und gleiche Aufgaben erfüllen. Dies ist beim Endothel der Fall. Es handelt sich dabei um eine einlagige Zellschicht, die alle Gefäße (Arterien, Venen, Lymphe) in unserem Körper auskleidet und ein komplexes, dynamisches Organ bildet. Da unser Gefäßsystem eine Länge von über 100.000 Kilometern hat, beträgt die gesamte Fläche, die das Endothel auskleidet, ca. 6.000 - 8.000 Quadratmeter! Es hat dabei ein Gewicht von etwa 1,5 kg.

Der Umwelt und hat zahlreiche Aufgaben zu erfüllen. Diese Aufgaben bestehen unter anderem in der Aufrechterhaltung eines gesunden Gefäßtonus, der Gefäßstruktur und ihrer Funktionen, der Aggregation von Blutbestandteilen, der Apoptose (geregelter Zelltod) und der Kontrolle des Wachstums der glatten Gefäßmuskelzellen.

Ein gesundes Endothel sollte glatt wie Seide sein, damit das Blut ungestört fließen kann, dies ist aber leider nicht immer der Fall. Wie jedes Organ kann auch das Endothel erkranken und so seinen vielfältigen Aufgaben nicht mehr nachkommen. Die Resultate einer endothelialen Fehlfunktion sind uns leider nur zu gut bekannt. Es handelt sich dabei um Bluthochdruck, beschleunigte Gefäßverkalkung, Herzinfarkt, Gehirnschlag und Potenzstörungen (erektile Dysfunktion). 

Das Endothel ist mit ca. 1,5 kg Gewicht und 6.000 bis 8.000 qm Fläche das größte Organ in unserem Körper. Eine Schädigung des Endothels kann zu Bluthochdruck, Gefäßverkalkung, Herzinfarkt, Gehirnschlag und/oder Potenzstörungen führen. Zur Gesunderhaltung benötigt das Endothel Stickstoffmonoxid = NO. Dies produziert es mit Hilfe des Enzyms NO-Synthase selbst. Dazu benötigt es zwingend L-Arginin, eine halb-essenzielle Aminosäure.

Welche Faktoren können der physiologischen Funktion unseres größten Organs, dem Endothel schaden? Hier kommen die „üblichen Verdächtigen“ in Frage: 

  • Nikotinkonsum
  • Umweltgifte            
  • Nahrungsmittelzusatzstoffe
  •  Lärmbelastung
  •  Depressionen, Ängste und emotionaler Stress
  • Sportliche Inaktivität    
  • Übergewicht
  • Diabetes mellitus
  • Chronische Entzündungen
  • Erhöhter Blutdruck

Es ist für uns jeden Tag ein ganz normales Ritual unsere Haut zu pflegen, ebenso sollten wir auch unser Endothel pflegen!

Ein „gepflegtes Endothel“ schenkt statistisch 14,2 Lebensjahre!

Say YES to – Stickstoffmonoxid (NO)

Stickstoffmonoxid bzw. NO ist ein flüchtiges Gas, das nach wenigen Sekunden bereits abgebaut wird. Der Körper kann es selbst bilden und Sie erraten sicherlich sofort, welches Organ der fleißigste NO-Produzent ist: es ist das Endothel! 

Ganz ähnlich wie Ihr Herz arbeitet auch das Endothel Tag und Nacht, vorausgesetzt, es ist gesund. Neben den vielen Aufgaben, die es zu erfüllen hat, ist eine der wichtigsten Aufgaben NO zu produzieren. 

Das Endothel kann jedoch NO nicht einfach „aus dem Hut zaubern“. Um dieses lebensnotwendige Gas zu produzieren, braucht es einen Ausgangsstoff und dabei handelt es sich um die halb-essenzielle Aminosäure L-Arginin. L-Arginin wird von der endothelialen NO-Synthase (eNOS) zu L-Citrullin abgebaut und dabei wird NO freigesetzt. Das Gas strömt, quasi wie ein Nebel, aus den Endothelzellen, wobei es zwei Wege einschlägt. Zum einen gelangt es in die Gefäßwand und führt dort zu einer Entspannung der glatten Gefäßmuskulatur. Der Gefäßdurchmesser wird dadurch vergrößert und der Blutdruck sinkt, Sie erinnern sich sicherlich an das Beispiel mit dem Schlauch. Andererseits geht es aber auch ins Blut über und verrichtet dort seine so wichtigen Aufgaben.


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Say YES to NO

Es gibt im Körper verschiedene Zellen, die in der Lage sind, jenes Enzym zu produzieren, das unerlässlich ist, um aus der Aminosäure Arginin Stickstoffmonoxid freizusetzen. Dieses Enzym trägt den Namen NO-Synthase (abgekürzt: NOS).

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Say YES to NO II
Es gibt im Körper verschiedene Zellen, die in der Lage sind, jenes Enzym zu produzieren, das unerlässlich ist, um aus der Aminosäure Arginin Stickstoffmonoxid freizusetzen. Dieses Enzym trägt den Namen NO-Synthase (abgekürzt: NOS).
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