Krankheiten
aus der
eigenen Küche

Ist uns denn der momentane Genuss mehr wert, als einige gesunde Lebensjahre?

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Von Dr. med. Michael Ehrenberger

Vor kurzer Zeit trafen sich zwei Freundinnen, die sich schon lange Zeit nicht gesehen hatten. Nach einer herzlichen Begrüßung öffnete eine Frau eine Dose mit Keksen und sagte stolz: „Selbst gemacht!“ Daraufhin antwortete die andere: „Ich hatte vor drei Monaten einen Herzinfarkt, auch selbst gemacht“. Ich denke, dass man den Zusammenhang zwischen einer ungesunden Ernährung (Lebensweise) und diversen Krankheiten nicht besser schildern kann. Ist uns denn der momentane Genuss mehr wert, als einige gesunde Lebensjahre?

Die medizinische Fachwelt, hin bis zur UNO, ist sich einig: Unsere moderne Ernährung verursacht Krankheiten, dies steht eindeutig fest. Gerade in den letzten Tagen, als ich begann diesen Artikel zu schreiben, hörte ich von einer jungen Frau, die an Diabetes erkrankte, sie ist gerade einmal 32 Jahre alt. Massives Übergewicht, Bewegungsmangel und Fehlernährung haben zu dieser Diagnose geführt. Bald wird es dazu kommen, dass ihre Arterien verkalken, die Nieren langsam ihre Funktion aufgeben, die Sehkraft nachlässt und danach wird das Gehirn in einen Dauerstreik gehen. Dies bedeutet, dass diese jetzt noch junge Frau, früher oder später, zu einem Pflegefall wird, falls sie nicht ihren Lebensstil radikal ändert.

Dieser Artikel soll Ihnen keine Angst machen, sondern Hoffnung geben. Hoffnung insofern, indem Sie erkennen, dass man aktiv an seiner Gesundheit arbeiten kann, Voraussetzung ist der Wille gesund zu bleiben. Ich werde mich auf drei wesentliche Krankheitsbilder beschränken. Diese sind Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes und Krebs. Natürlich ist mir bewusst, dass viel mehr Erkrankungen mit unserer (un)-zivilisierten Ernährung zu tun haben, den Rest zu erforschen bleibt dem geneigten Leser überlassen, Literatur gibt es genug.

Eine kurze persönliche Anmerkung noch zu Beginn dieses Artikels. Tagtäglich werden hunderte Menschen in Spitäler eingeliefert mit diversen gesundheitlichen Problemen, sehr häufig sind es Probleme mit den Gefäßen oder dem Herzen. Ist die Akutphase überstanden, dann wird es diesen Menschen sehr schnell langweilig im Spital. Sie haben keine Schmerzen mehr, wissen oft nicht wie sie die Zeit totschlagen sollen und zu allem Übel bekommen sie auch noch die Spitalskost vorgesetzt. Könnte man diese Zeit nicht besser nutzen? Ich denke da an eine Schulung bezüglich der persönlichen Ernährung, bereits im Spitalsbett. Ja, das könnte man! Dazu müssten wir aber die Spitalsküchen umstellen, wer will das schon? Auch bei den niedergelassenen Ärzten wäre es sinnvoll, geschulte Experten einzusetzen. Dies würde Arbeitsplätze schaffen und den Kassen viel Geld sparen. Nun höre ich aber auf mit meinen Fantasien und komme zurück in das reale Leben.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Ernährung

Die Statistik hat nicht immer recht, doch in diesem Fall schon. Die häu­figste Todesursache in Österreich sind Probleme mit dem Herzen. Ich möchte Sie sicherlich nicht verunsichern. Die Zahlen verraten jedoch, dass ca. 34.000 Menschen in Österreich jährlich einen Herzinfarkt erleiden, wobei ca. 30 % davon tödlich verlaufen. In ca. 90 % davon, so schätzt man, sind die Lebensumstände maßgebend für das Resultat. Dies bedeutet, dass ca. 30.000 Herzinfarkte allein in Österreich vermeidbar wären, dies wären also ca. 80 pro Tag! 

Die Ursachen eines Herzinfarktes sind natürlich Gefäßverschlüsse. Es handelt sich dabei manchmal um den Verschluss eines einzelnen Gefäßes, zumeist sind mehrere Gefäße betroffen, wie aber kommt es dazu? 

Die Gefäßinnenwand, das sogenannte Endothel, sollte eine glatte, seidenartige Oberfläche haben, damit das Blut gut fließen kann. Es kann jedoch der Fall eintreten, dass die Oberfläche nicht so glatt bleibt wie sie sein sollte, die Ursache dafür sind zumeist Entzündungen, die sich an der Gefäßinnenwand abspielen. Eine Entzündung geht immer mit einer Schwellung einher, das Blut kann dann nicht mehr frei zirkulieren und über Jahre hinweg können Probleme mit schwerwiegenden Folgen entstehen. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem Gefäßverschluss und dadurch zu einem Infarkt. Dies kann im Herzen passieren, aber auch im Gehirn. Die Folgen sind bekannt.

Wir wissen heute sehr genau, dass eine ungesunde Ernährung dazu beiträgt, solche Entzündungen in der Gefäßinnenwand entstehen zu lassen und zu verstärken. Vor allen Dingen der Konsum von minderwertigen Ölen und Fetten kann dazu führen, dass die Gefäße in Mitleidenschaft gezogen werden. Es ist dabei unerheblich, ob es sich um pflanzliche oder tierische Fette handelt. Wichtig ist, dass der Anteil von Omega 3 Fettsäuren hoch, der Anteil von Omega 6 Fettsäuren gering ist. Optimal wäre ein Verhältnis von 1:5. Raffiniertes Sonnenblumenöl, zum Beispiel, hat 1:140, raffiniertes Distelöl ist nicht viel besser. Diese Öle sollte man meiden, auch wenn sie billig sind, vor allen Dingen dann, wenn die Gefäße schon vorgeschädigt sind.  

Ein weiteres Problem kann sich ergeben, wenn man zu wenig Vitamin B12 zu sich nimmt. In diesem Fall steigt der Homocysteinwert im Blut an und dies kann auch zu Entzündungen in den Gefäßen führen. Das Homocystein kann sehr leicht durch einen Bluttest bestimmt werden, jedoch übernimmt die Krankenkasse die Kosten nicht, sie belaufen sich auf ca. 25 Euro. Ich persönlich rate jedem Menschen, der Gefäßprobleme hat, den Homocysteinwert bestimmen zu lassen. Sollte er zu hoch sein, dann kann man ihn ganz einfach durch die Gabe von B-Vitaminen senken und das Risiko einer Gefäßerkrankung ist gebannt. 

Ein weiteres Risiko für unsere Gefäße ergibt sich durch einen latenten Magnesiummangel. Magnesium ist für uns essentiell, es muss durch die Ernährung zugeführt werden. Zahlreiche Stoffwechselprozesse sind abhängig von Magnesium und auch die Elastizität unserer Gefäße hängt von einer ausreichenden Zufuhr von Magnesium ab. Die bekanntesten Symptome bei Magnesiummangel sind nächtliche Krämpfe in der Beinmuskulatur. Wenn diese einmal auftreten, dann ist bereits Feuer am Dach und man muss mindestens 100 Tage Magnesium zuführen, um den Mangel auszugleichen. Ein Magnesiummangel, der immerhin 50 % der Bevölkerung betrifft, kann auch zu einem erhöhten Blutdruck führen. Bluthochdruck ist ein bekannter Risikofaktor für Gefäßerkrankungen, jedoch wird er leider oft erst sehr spät erkannt.

Cholesterin senken, Leber entlasten

Krillöl enthält ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren. Durch den hohen Anteil von Phospholipiden ist Krill Öl besser verwertbar als Fischöl. Das natürlich enthaltene Astaxathin schütz vor Entzündungen

Magnesium ist einer der wertvollsten Mineralstoffe für unseren Körper. Unzählige Stoffwechselprozesse in unserem Körper könnten ohne Magnesium nicht ablaufen. Muskelkrämpfe, besonders in der Nacht, sind ein deutliches Zeichen für Magnesiummangel, der auch zu einer Schädigung der Gefäße führen kann.

B-Vitamine – Immer mehr Menschen leiden unter einem Mangel an Vitamin B, besonders dann, wenn die Ernährung einseitig ist. Vitamin B unterstützt unser Gehirn, die Nerven und auch das Herz-Kreislaufsystem. Ohne natürliche B-Vitamine können sich Entzündungen bilden, besonders in den Gefäßen.

Ballaststoffe und Probiotika – Der Darm ist die Quelle unserer Gesundheit, ähnlich einem Boden, der gesunde Pflanzen hervorbringt. Einmal im Jahr sollte man eine Darmkur mit Milchsäurebakterien und Ballaststoffen durchführen. Dazu eignet sich die Akazienfaser. Diese Kur hält den Darm fit, die Gefäße jung und kann auch das Cholesterin senken. 

Natürlich darf man, auch wenn die Diskussion künstlich hochgeschaukelt wurde, den Cholesterinwert nicht außer Acht lassen. Ein erhöhtes Cholesterin kann zu einem Risiko werden, da es sich unter gewissen Umständen in die Gefäßwände einlagert und somit zu Gefäßverschlüssen führt. Ich habe bereits in einem früheren Artikel ausführlich über Cholesterin berichtet. Seitdem die pharmazeutische Industrie die sogenannten Cholesterinsenker erfunden hat, wurden die offiziellen Richtwerte Schritt für Schritt nach unten korrigiert. Nun sind diese Mittel aber nicht ganz ungefährlich und haben manchmal schwerwiegende Nebenwirkungen. Vor etlichen Jahren hat das Medikament Lipobay® (seit 17 Jahren vom Markt genommen) der Firma Bayer für Aufsehen gesorgt. Der Grund waren mehrere schwere Krankheits- und Todesfälle, die eindeutig auf die Einnahme von Lipobay® zurückzuführen waren.

Wer unter einem zu hohen Cholesterinwert leidet und noch andere Risikofaktoren aufweist, der sollte seinen Lebensstil gründlich überdenken und danach ändern. Der Körper ist in der Lage, Cholesterin selbst herzustellen, es handelt sich ja dabei um eine überlebensnotwendige Substanz, die jede einzelne Zelle braucht. Man schätzt, dass nur ca. 5-7% des Cholesterins durch die Nahrung zugeführt werden, den Rest produziert unser Körper ganz von allein. Überschüssiges Cholesterin wird über die Leber ausgeschieden, im Darm gebunden und entsorgt. Damit dies aber passieren kann, sollte unsere Ernährung Ballaststoffe beinhalten und unser Mikrobiom in Ordnung sein. Spielen Darm und Leber optimal zusammen, wird der Cholesterinspiegel sich weitgehend normal verhalten, ist dies nicht der Fall, dann kann er steigen. 

Es ist ebenfalls wichtig zu wissen, dass das LDL-Cholesterin (das „böse“) nur dann negative Auswirkungen auf unsere Gefäße hat, wenn es oxidiert ist. In der Umgangssprache würde man sagen, dass es ranzig geworden ist. Um dies zu verhindern, sollten wir ausreichend Antioxidantien zu uns nehmen. Diese finden sich vor allen Dingen in Gemüse und Obst, wobei dem Gemüse der Vorzug zu geben ist. Gemüse beinhaltet außerdem wertvolle Ballaststoffe, die als Nahrung für unsere Darmbakterien dienen. Eine vollwertige, gemüseorientierte Ernährung mit der gleichzeitigen Regulation der Darmflora kann helfen, den Cholesterinspiegel zu senken.

Adipositas und Diabetes

Adipositas oder Fettleibigkeit ist eine chronische Erkrankung, die fast epidemisch zunimmt. In Österreich sind bereits ca. 25 % der Bevölkerung betroffen, wobei Frauen dabei leicht die Nase vorne haben. Es sind aber nicht nur erwachsene Personen, die betroffen sind, sondern zunehmend auch Kinder und Jugendliche. Dies ist umso mehr beunruhigend, da mögliche Folgeerkrankungen wesentlich früher eintreten, wenn die Adipositas von Kindheit an besteht. Es ist ein Teufelskreis, der da entsteht. Die Kinder sind dick, können dadurch weniger Bewegung machen (oft wollen sie gar nicht mehr), finden weniger Freunde in der Schule, werden isoliert und essen danach noch mehr. 

Oft besteht noch der verbreitete Irrglaube, dass Adipositas etwas mit unseren Genen zu tun hätte, dies ist jedoch nur in einzelnen Fällen möglich. Vielmehr ist die Ursache in der Erziehung und dem Verhalten der Eltern zu suchen, man spricht nicht mehr Genetik, sondern von Epigenetik, dies bedeutet, dass sich Verhaltensweisen der Eltern und die der Umwelt auf die Kinder übertragen. So konnte man beobachten, dass die Ernährungsgewohnheiten des Vaters vor der Zeugung eines Kindes einen Einfluss auf die Gesundheit des Kindes haben. Diese sind ebenso relevant wie die Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft. 

Maßnahmen bei Adipositas

Yucca reinigt den Körper von „Innen“. Dies ist dann notwendig, wenn man Jahre lang die gesunde Ernährung vernachlässigt hat. Die sanfte Reinigung ist entgiftend, harntreibend, durchblutungsfördernd und cholesterinsenkend.

Bittermelone beeinflusst die Bildung des viszeralen Fettanteils. In diesem „harten Bauchfett“ werden Entzündungsstoffe gebildet, die den Körper nachhaltig schädigen. Außerdem wird eine diabetische Stoffwechsellage positiv beeinflusst.

Eine langanhaltende Ernährungsumstellung muss erfolgen! Crashdiäten bringen nichts außer Frust. Essen Sie um gesund zu leben und leben Sie nicht nur um zu essen! Durch eine gesunde Ernährung kann man sein Leben um Jahre verlängern, Konsequenz ist natürlich eine wichtige Voraussetzung.

Intervallfasten – Mehrmals wöchentlich Fastenzeiten einzuhalten ist zu Beginn sicherlich nicht leicht, es zahlt sich jedoch aus. Die Magen „verkleinert“ sich, man muss nicht jeder Essenslust sofort nachgeben und man verliert an Körpergewicht. Ein leichtes Bewegungsprogramm hilft, dass die Kilos purzeln und das Gewicht fällt wie die Blätter im Herbst.

Eine Heilung von Adipositas ist möglich, dies habe ich schon oft erlebt. Voraussetzung jedoch ist, dass die betreffende Person auch den Willen aufbringen kann, die Lebensgewohnheiten langfristig und anhaltend zu ändern. Personen mit Übergewicht, ob jung oder schon älter, verhungern innerlich. Sie nehmen zu viele leere Kalorien zu sich, jedoch zu wenige Mikronährstoffe, dadurch entwickeln sich natürlich Defizite und daraus entstehen Krankheiten. Die Folgekrankheiten von Adipositas liegen auf der Hand: Probleme mit den Gefäßen, dem Herzen, Diabetes, Gelenksbeschwerden und Depressionen. Das Mikrobiom von adipösen Menschen kommt durcheinander, es kann sich nicht mehr gesund aufbauen und dadurch leidet natürlich der ganze Körper.

Eine anhaltende Heilung von Adipositas ist also nur möglich, wenn man beginnt den Darm zu regulieren, die Leber zu unterstützen, Fastenzeiten einhält, damit eine ketone Stoffwechselsituation eintritt und man muss natürlich beginnen Bewegung zu machen. Von allen sogenannten „Crash-Diäten“ ist abzuraten, da zumeist die Kilos schneller zurückkommen, als man sie verloren hat.     

Der Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und Diabetes ist unumstritten. Menschen, die unter Übergewicht leiden, erkranken deutlich häufiger an Diabetes. Ich werde in der nächsten Ausgabe von „Natur heilt“ einen eigenen Artikel dem Thema Diabetes widmen, da man speziell hier mit einer vernünftigen Ernährung und eine Lenkung des Mikrobioms wahre Wunder bewirken kann. Fettleibigkeit kann aber nicht nur Diabetes auslösen, sondern auch die Entstehung von Krebserkrankungen unterstützen, wie wir gleich sehen werden.

Krebserkrankungen und Ernährungsgewohnheiten

Krebs ist eine Erkrankung, die beinahe jedes Organ des Menschen betreffen kann. Sie bildet bereits die zweithäufigste Todesursache in den Industrieländern und ist bei Patienten und beim medizinischen Personal gleichermaßen gefürchtet. Leider hat sich noch nicht in den Köpfen der Betroffen eingeprägt, dass unsere moderne Ernährung in Zusammenhang mit der Entstehung von Krebs steht. Gerade das vorgehende Thema der Fettleibigkeit spielt bei der Entstehung mancher Krebsarten eine bedeutende Rolle. Das Erkrankungsrisiko für Darm-, Gallenblasen,- Speiseröhren und Nierenkrebs ist bei Adipositas um 200 bis 300 Prozent erhöht. Fettleibigkeit ist bei 30 Prozent aller Fälle von Darmkrebs bei Männern und für beinahe 60 Prozent aller Fälle von Gebärmutterkrebs bei Frauen verantwortlich. 

Man schätzt derzeit, dass etwa 15 % der Todesfälle durch Krebs in den USA durch Übergewicht und Fettleibigkeit ausgelöst werden, wir sprechen dabei immerhin von 100.000 Todesfällen jedes Jahr (= ca. 280 pro Tag). 

Krebsprävention

Eine anhaltende Gewichtsreduktion bietet, klinisch nachgewiesen, einen gewissen Schutz vor bestimmten Krebserkrankungen. Man sollte aber nicht in den Fehler verfallen, eine bestimmte Diät einzuhalten, sondern seine Ernährung gezielt und vernünftig umstellen. Immer wieder empfehle ich das Buch „Eat to live“ von Dr. Fuhrmann (siehe Ausgabe 12 unseres Magazins „Natur heilt“).

Regelmäßige Bewegung sollte ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens sein. Studien haben ergeben, dass viele Menschen maximal 650 Meter am Tag zurücklegen. Dies ist eindeutig zu wenig. Es wäre optimal drei bis viermal in der Woche 40 Minuten unserer Lebenszeit in Bewegung zu investieren. Natürlich sollte diese unseren Möglichkeiten angepasst sein und zu verschiedenen Tageszeiten stattfinden.

Wo aber besteht der Zusammenhang zwischen Adipositas und der Krebserkrankung? Nun, der Zusammenhang ist etwas komplexer als wir uns bisher vorgestellt haben. Eine Fettzelle ist natürlich nicht inaktiv, sie ist nicht nur ein reiner „Fettspeicher“, sondern eine „Minidrüse“, die den Körper mit Fett versorgt, wenn er es braucht, dies ist ein ganz normaler Regelmechanismus. Bei adipösen Menschen jedoch sind die Fettzellen überladen, wie ein Fass, das überläuft. Es werden daher die Muskelzellen und die Zellen der Leber mit Fett überlastet, sie werden quasi gezwungen, anstatt Zucker Fett für die Energieproduktion zu verwenden. Der Blutzuckerspiegel indes bleibt hoch, dadurch ebenfalls die Insulinproduktion. Diese Situation führt zu Diabetes und fördert außerdem die Bildung von Krebsvorstufen, die sich dann zu einem manifesten Geschwür weiterentwickeln können. Außerdem werden verschiedene Entzündungsparameter vermehrt gebildet und diese wiederum beschleunigen das Tumorwachstum. Ein sich selbst erhaltender Kreislauf.

Adipöse Menschen haben somit mehrere Risikofaktoren an Krebs zu erkranken. Einerseits die Fettleibigkeit an sich, andererseits aber auch die einseitige, stark zuckerhaltige Ernährung, die zu einem manifesten Mangel an Nährstoffen führt.

Die beste „Waffe“ gegen eine Krebserkrankung ist und bleibt ein gesunder Lebensstil. Auch wenn es bereits eine Reihe von Früherkennungen gibt (z.B. Stuhluntersuchung), so kann man damit nur erkennen, ob sich bereits bösartige Zellen gebildet haben und dementsprechend zu handeln. Die Schulmedizin hat ebenfalls einige wirksame Behandlungsmethoden anzubieten, viel eleganter ist es jedoch, eine Erkrankung zu vermeiden. 

Es ist eine reine Illusion, Krebs durch ein paar Nahrungsergänzungsmittel aus der Naturmedizin heilen zu wollen. Es braucht eine radikale Umstellung der Lebensweise, einen ganzheitlichen Denkansatz und eine Mitarbeit der betroffenen Person und der Familienangehörigen. Krebs ist eine sehr komplexe Erkrankung, die nicht nur körperlichen, sondern auch seelischen Ursprungs ist.

Trotzdem gibt es auch aus der Naturmedizin Maßnahmen, eine sinnvolle Prävention zu betreiben und im Fall des Falles die Schulmedizin zu unterstützen. 

Abschließend möchte ich noch einmal betonen, wie wichtig ein vernünftiger Lebensstil für den Erhalt unserer Gesundheit ist. Wir haben es sehr oft selbst in der Hand, wie sich unser körperliches Wohlbefinden entwickelt. Dass viele Krankheiten in den Industrieländern mit unserem Lebensstil – insbesondere den Ernährungsgewohnheiten – zusammenhängen, steht außer Frage. Wie weit wir den Willen zu einer Veränderung aufbringen liegt an uns.

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