Grapefruitkernextrakt

Rehabilitiert von bitteren Naturarznei-Machenschaften hat die Zitrusfrucht gerade wieder Hauptsaison.

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Von Mag.a Ines Siegl


Rehabilitiert von bitteren Naturarznei-Machenschaften hat die Zitrusfrucht gerade wieder Hauptsaison. Dass es die Grapefruit überhaupt gibt, ist einem glücklichen Zufall zu verdanken, der in der Karibik geschehen ist.

Wenn Sie jemals den Gedanken hatten „Meine Familiengeschichte ist . . . kompliziert“, dann haben Sie sich noch nie mit der verschachtelten Historie der Zitrusfrüchte befasst. Da geht es drunter und drüber! Als Urahn aller Zitrusfrüchte gilt die Chinesische Buchsorange, die über 7 Millionen Jahre alt ist und aus Südasien stammt. Aus ihr entwickelten sich Zitronatzitronen, Mandarinen und Pampelmusen. Verworren wird es ab diesem Punkt, denn aus diesen drei Richtungen entstanden im Laufe der Zeit alle Zitrusfrüchte, die wir heute kennen – durch munteres Kreuzen querbeet. Bei manchen Schöpfungen regierte der Zufall, bei anderen wurde vom Menschen nachgeholfen. Die Grapefruit (Citrus paradisi) zählt zu den natürlichen Zufallskreuzungen und wurde im Jahr 1750 auf der Karibikinsel Barbados entdeckt. Sie vereint die Qualitäten der Pampelmuse (bitter) und der Orange (fruchtig) und hat ihren Namen, da die Früchte weinrebenartig am Baum wachsen. Seit 1875 wird die bittersüße Frucht kommerziell angebaut, Hauptsaison ist zwischen Oktober und März. Grapefruits im europäischen Handel stammen meist aus Israel oder Südafrika.

Bitter gegen Pilze, Bakterien und Viren

Die Frucht ist reich an Vitamin C, enthält die Vitamine A, E, B1, B2, B3, B5, B7 und K sowie die Mineralstoffe Kalium, Kalzium, Phosphor und Magnesium. Der sekundäre Pflanzenstoff Lycopin verleiht roten Früchten und Gemüsen ihre Farbe, ist auch in roten Grapefruits enthalten und wirkt antioxidativ und präventiv auf das Herz-Kreislauf-System. Wie aber kommt es, dass Grapefruitkerne als Nahrungsergänzungsmittel angeboten werden? Dies beruht auf der Beobachtung eines Arztes in seinem Garten: Auf seinem Komposthaufen verrotteten die Grapefruitkerne nicht, zeigten sich resistent gegen Schimmelpilze, Fäulnisbakterien, Viren und Parasiten. Ähnlich wirkt der aus gemahlenen Kernen und Schalen hergestellte Grapefruitkernextrakt im Darm, wo Fehlbesiedelungen ausgemerzt werden, das Mikrobiom verbessert und bei akuten Infekten unterstützt wird.

Gefäßschutz

Mitverantwortlich für die gesundheitsfördernde Wirkung von Grapefruitkernextrakt sind Bioflavonoide (sekundäre Pflanzenstoffe), die den Pflanzen Schutz vor schädlichen Einflüssen bieten. Im Körper wirken sie als Radikalfänger und Vitaminverstärker, da sie Vitamin C vor Oxidation schützen und seine Wirksamkeit verlängern (Depotwirkung). Grapefruitkernextrakt enthält die Bioflavonoide Kaempferol (hemmt das Wachstum bestimmter Bakterien, Pilze und Viren) sowie Hesperidin (verbessert Funktion und Integrität der Kapillaren, hält Gefäße elastisch, schützt die Venen, stärkt das Immunsystem und schützt vor Viren). 

Das ebenso enthaltene Glycosid Naringin zeichnet sich verantwortlich für den bitteren Geschmack und unterstützt das Herz-Kreislauf-System durch Senkung der Cholesterinwerte und auch der Triglyceride. 

Fördert die Fettverbrennung

Eine Studie von 2004 bestätigte, was seit den 70er-Jahren bekannt ist: Grapefruits helfen beim Abnehmen. Die Teilnehmer (100 übergewichtige Männer und Frauen) aßen täglich eine Grapefruit oder tranken Grapefruitsaft und verloren ca. 1,5 % Gewicht, ohne sonst etwas an ihrem Essverhalten zu verändern. Die Erklärung dafür: Inhaltsstoffe der Grapefruit kurbeln ganz natürlich die Fettverbrennung an. Wirkungsvoller als das Essen der Früchte ist die Verwendung von konzentriertem Grapefruitkernextrakt. Nach TCM nährt er das Erdelement, Heißhunger und Lust auf Süßes werden abgeschwächt, während Bitterstoffe die Verdauung fördern. In der heutigen Ernährung ist bitterer Geschmack selten (enthalten in Grapefruit, Kohlsprossen, Endiviensalat, Cranberry, Artischocke, Amaranth, Löwenzahn, Radicchio, Quinoa, Rucola) – denn aus Gemüsen und Obst werden Bitterstoffe weitestgehend herausgezüchtet. Sobald auf unserer Zunge „bitter“ erkannt wird, wird die Produktion von Magensaft, Gallenflüssigkeit und Bauchspeicheldrüsensekret angeregt und die Peristaltik gefördert. Das Zusammenziehen und Ausdehnen „trainiert“ den Verdauungstrakt, um Krankheitserreger, Gifte und Schlacken schneller aus dem Körper zu befördern. Auch die Leber profitiert sehr von Bitterstoffen, die sie beim Entgiften unterstützen. 

Schlechter Ruf

Vor einigen Jahren gab es Aufruhr um gesundheitsgefährdende Stoffe, die in Grapefruitkernextrakten gefunden wurden. Es handelte sich dabei um Extraktionsmittel, deren Rückstände in einem Grapefruitflüssigextrakt nachgewiesen werden konnten; mit der Folge, dass jenes Produkt vom Markt verbannt wurde. Leider war der Ruf von Grapefruitkernextrakten dadurch nachhaltig angeschlagen. Unser Grapefruitkernextrakt wird durch besonders schonenden Kaltwasserauszug ohne jegliche Zusätze gewonnen. Reinheit und Unverfälschtheit sind garantiert, ebenso wie der hohe Wirkstoffanteil an Bioflavonoiden – eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale von Grapefruitkernextrakten. Unser Produkt ist kein Flüssigextrakt wie der ehemals vom Markt genommene. Wir setzen auf getrockneten Extrakt, weil sich die Einnahme dadurch deutlich angenehmer gestaltet als beim sehr bitteren Flüssigextrakt. Sollte für die Anwendung ein Flüssigextrakt gefragt sein, lässt sich dieser auch aus den Kapseln herstellen. Dazu einfach die Kapselhülle öffnen und den getrockneten Extrakt unter Rühren vollständig in Wasser auflösen. 

Achtung!

Bei gleichzeitiger Einnahme kann Grapefruitkernextrakt die Wirkung von Medikamenten beeinflussen, darunter Blutdrucksenker, Antidepressiva, Blutverdünner, Krebsmedikamente und die Antibabypille. Das liegt an den Furocumarinen (sekundäre Pflanzenstoffe) der Grapefruit, die ein Enzym hemmen, das verantwortlich für den Abbau von Medikamentenwirkstoffen im Körper ist. Zwischen der Einnahme von Grapefruitkernextrakt und etwaigen anderen Medikamenten sollten daher immer einige Stunden Abstand liegen. Eine Abklärung mit dem behandelnden Partner aus dem Gesundheitswesen ist im Zweifel immer ratsam.

Einsatz

  • Appetitausgleich
  • Cholesterin wird gesenkt
  • chronische Entzündung
  • Gefäßerkrankungen
  • Pilzerkrankungen
  • Triglyceride (senkend)
  • Venenprobleme
  • Verdauungsprobleme

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