Die zentrale
Rolle des
Bewusstseins in unserer
Welt

Gibt man den Begriff „Bewusstsein“ in eine Suchmaschine ein, dann erhält man eine relativ genaue Definition.

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Von Dr. med. Michael Ehrenberger.


Gibt man den Begriff „Bewusstsein“ in eine Suchmaschine ein, dann erhält man eine relativ genaue Definition. Bewusstsein ist demnach ein Zustand, in dem man sich einer Sache bewusst ist und ein deutliches Wissen von ihr hat und die Gesamtheit der Überzeugungen eines Menschen, die von ihm bewusst vertreten werden. Allerdings wird das Bewusstsein meist als ein Epiphänomen (= Randphänomen, ohne kausale Wirkung) neuronaler Prozesse angesehen. Bewusstsein verhält sich für viele Forscher wie der Rauch einer Dampflokomotive, der zwar von ihr erzeugt wird, aber in keiner Weise die Funktion der Lokomotive beeinträchtigt. Wir versuchen in diesem Artikel zu klären, ob dies wirklich der Fall ist. 

Kaum haben wir begonnen über das Bewusstsein nachzudenken, sehen wir uns bereits mit einer wichtigen Frage konfrontiert. Die Frage lautet: „Produziert die Lokomotive den Rauch oder hat der Rauch die Maschine erschaffen?“ Bevor wir dieser Frage nachgehen, gestatten Sie mir noch eine kurze Vorbemerkung. Zu Beginn vermeide ich den Ausdruck „menschliches Bewusstsein“. Ich mache dies bewusst, da – meiner Meinung nach – jedes Lebewesen auf unserem Planeten ein Bewusstsein besitzt, auch die einfachsten Lebensformen. Sie werden darüber erstaunliche Dinge erfahren.

Gehen wir gedanklich kurz 3,6 Milliarden Jahre auf diesem Planeten zurück. Das war der Zeitpunkt, zu dem man annimmt, dass sich das erste Leben auf unserer Erde entwickelt hat. Hierbei muss der Zufall eine bedeutende Rolle gespielt haben. Zufällig, so die gängige wissenschaftliche Meinung, haben sich Moleküle, bestehend aus Wasserstoff, Schwefel, Stickstoff und anderen Elementen, zusammengetan und die ersten Proteine gebildet. Bald darauf („bald“ ist in der Evolution ein relativer Begriff) wurde diese Ansammlung von Proteinen von einer Zellwand umgeben und das erste Lebewesen, ein Bakterium, war geboren. Immer größere und komplexere lebendige Systeme entwickelten sich. Die ersten Lebewesen verließen ihren feuchten Geburtsort und eroberten das Festland. Derzeit rechnet man mit ca. 2 Millionen verschiedenen Arten von Lebewesen, viele davon werden wir nie zu Gesicht bekommen, denn sie werden bereits ausgestorben sein, bevor wir sie entdecken. Die darwinistische Evolutionstheorie versucht uns einen Einblick in die Entstehung der Arten zu vermitteln, wobei oft übersehen wird, dass sich nicht die stärksten Lebensformen durchsetzen, sondern jene, die die größten Fähigkeiten der Anpassung mitgebracht haben.

Neben den unheimlich vielen Zufällen, die notwendig waren, damit sich die Arten entwickeln konnten, steht die Wissenschaft noch vor weiteren Rätseln. Diese betreffen einerseits die Geschwindigkeit, in der die Evolution vorangeschritten ist, andererseits aber auch das bekannte Materie-Geist-Problem. Wie konnte sich aus unbelebter Materie Bewusstsein entwickeln? Das ist eine Frage, die die Mainstreamwissenschaft noch nicht in der Lage war zu lösen und sie wird dazu auch nicht in der Lage sein, zumindest so lange nicht, bis ein neues Denkmodell anerkannt und umgesetzt wird. Bereits im 19. Jahrhundert erkannte die Wissenschaft das Dilemma und erarbeitete auch Lösungsvorschläge, die jedoch nur wenige wissenschaftliche Vordenker begreifen und weiterentwickeln konnten. Zu groß ist immer noch die Angst in den Köpfen vieler kluger Forscher fest verankert, an den Rand der Scientific Community gestellt zu werden. Dort wartet im besten Fall Kopfschütteln auf sie, jedoch sicherlich kein finanzieller Ausgleich für ihre Arbeit.

Vielleicht fragen Sie sich, welche Auswirkungen die Lösung des Problems auf Ihr Leben hat. Hat es wirklich eine Bedeutung zu wissen, wie Bewusstsein entsteht? Aus meiner persönlichen Sichtweise hat es eine ganz enorme Bedeutung. Ganz ehrlich, fühlen Sie sich wohl bei dem Gedanken, dass all Ihre Ideen und Gefühle lediglich ein Produkt neuronaler Prozesse sind, die sich auf der Grundlage des Zusammenschlusses unbelebter Materie entwickelt haben? Prigogine, ein Nobelpreisträger für Chemie, der in Belgien und Russland arbeitete, vermittelte uns, dass das Leben an sich ein unumkehrbarer Prozess ist, der immer neue Ordnungen hervorbringt. Leben widersetzt sich dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik und kann existieren, ohne im thermodynamischen Gleichgewicht (= Chaos) zu enden. Dieser Gedankengang ist sehr erfrischend und beruhigend, lässt er doch den Tod in einem anderen Licht erscheinen.

Im Gegensatz zu diesen lichtvollen Gedanken sehen wir uns einmal an, woran viele Menschen derzeit glauben. Zuvor noch einmal eine kurze Wiederholung: Nach Ansicht vieler Biologen ist die Entwicklung des Lebens in seiner Fülle von Farben und Formen geprägt von Zufällen. Bewusstsein ist ein Epiphänomen neuronaler Prozesse. Führen wir diese Gedanken zu Ende, dann wäre eine Konsequenz daraus, dass das Leben nach dem Tod nicht mehr existiert – aus und vorbei. Der Mensch, wie jedes Lebewesen, wird zu einem biologischen Computer herabgestuft. Endet das Radioprogramm jedoch, wenn ich mein Gerät ausschalte? Sie verstehen sicherlich den Vergleich. Mit den weitreichenden Auswirkungen einer veränderten Sichtweise werden wir uns am Ende des Artikels beschäftigen.

Jean E. Charon war zunächst ein Kernforschungsspezialist, ehe er sich der Relativitätstheorie Einsteins zuwandte, in dem Versuch, eine Einheitstheorie zu entwickeln. Schon als junger Mann beschäftigte sich Charon mit dem Thema „Tod“ und schrieb in seinem Buch „Tod, wo ist dein Stachel?“ folgende Worte:

Wie schön ist doch dieser bunte Schmetterling, der an jeder Blume nippt und dessen Farben sich so harmonisch in die umgebende Natur einfügen! Doch welche Vielfalt an Mechanismen entdeckt der Biologe, wenn er ihn durch sein Mikroskop betrachtet und untersucht, warum diese Zellen alle so gut aufeinander abgestimmt sind und wie sie sich von einem befruchteten Ei zu diesem kleinen fliegenden Wunder entwickeln? Und wozu dieser ganze Einfallsreichtum der Natur? Warum hat sie sich Milliarden Jahre lang bemüht, Augen, Flügel und Farben des Schmetterlings hervorzubringen, nur um ihm eine Lebensdauer von ein paar Tagen zu geben? Wozu erst aus der Erde, aus roher Materie, dieses herrliche kleine Geschöpf entstehen zu lassen, wenn es dann seine Möglichkeiten nur so kurz verwirklichen kann? 

Diese Zeilen aus der Feder eines Physikers klingen wie ein Liebeslied, ein Lobgesang auf die Natur – und vergessen wir nicht: Die Worte habe eine Gültigkeit für alle Lebewesen auf dieser Erde. 

Wenden wir uns nun leichteren Fragen zu, betrachten wir Beispiele, die in der Natur beobachtet werden können und die uns Zuversicht und Kraft geben, unser Leben aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. 

Das Bewusstsein der Pflanzen

Pflanzen sind die Grundlage allen Lebens auf diesem Planeten. Stellen wir uns einmal die Erde ohne eine einzige Pflanze vor. Kein Tier, weder Pflanzen- noch Fleischfresser hätte auch nur den Funken einer Chance zu überleben, schon gar nicht der Mensch. Pflanzen produzieren durch die Aufnahme von CO2 Sauerstoff, den wir zum Atmen brauchen, durch die Photosynthese werden Zuckerarten gebildet, diese dienen uns zur Ernährung. Sie liefern uns auch Baumaterialien, Kleidung, Energie zur Fortbewegung und eine Fülle von Heilmitteln. Aber haben Pflanzen auch ein Bewusstsein? Entscheiden Sie selbst!

  • Pflanzen locken ihre Beute an. Fleischfressende Exemplare sind uns bekannt, in nahezu jedem Baumarkt kann man eine ihrer Gattung erstehen. Die gefräßigste Pflanze der Welt ist in Brunei beheimatet. Sie lockt ihre Opfer durch ihren weißen Saum an, die das Gewächs erklimmen und, im wahrsten Sinn des Wortes, bei der „Ernte“ über die Klippe springen. Die Kannenpflanze (lat. Nepenthes albomarginata) ist nur unter 1.000 Höhenmetern beheimatet und sie kann, obwohl sie nur so groß ist wie ein Finger, bis zu 1.000 Termiten pro Stunde verspeisen. Die Biologin Marlis Merbach fand heraus, dass der weiße Saum für die Termiten unwiderstehlich ist und die Forscher sind der Meinung, dass die Pflanze dieses Lockmittel bewusst einsetzt.
  • Eine Pflanze, die uns sehr gut bekannt ist, ist die Tabakpflanze. Sie hat sich eine besondere Strategie zur Abwehr von Fraßfeinden zurechtgelegt: Sie produziert eines der stärksten Insektengifte, das Nikotin. Nikotin wird in den Wurzeln der Pflanze gebildet und wandert mit dem Saftstrom in die Blätter. Wird die Pflanze angegriffen, verspeist der Feind auch Nikotin, kommt in einen rauschartigen Zustand und stirbt. Die Industrie stellt jährlich viele Tonnen von Neonikotinoiden her, werden diese auf die Felder aufgebracht, kommt es zu einem Insekten- und somit auch zu einem Bienensterben.
  • Eine originelle und phantasievolle Möglichkeit, sich vor Feinden zu wehren, haben die Akazien in Afrika entwickelt. Werden sie von einem Feind angefressen, produzieren sie ein Gegenmittel; frisst der Feind (z. B. eine Giraffe) weiter, bekommt er eine Vergiftung. Aber das Spiel ist noch nicht zu Ende. Über Duftstoffe warnt die Akazie ihre Nachbarn und diese produzieren aufgrund dieser Vorwarnung ebenfalls Giftstoffe. Eine echte Nachbarschaftshilfe! Akazien in Mexiko haben wiederum Ameisen zu ihren Freunden erkoren. Die Pflanze beherbergt die Brut der Teufelsameise (Pseudomyrmex satanicus), ihre Nahrungsvorräte und lebensnotwendiges Wasser. Grund genug für die Ameise, ihren Wirt zu verteidigen, sowohl gegen Feinde, die die Pflanze fressen wollen, als auch gegen andere Pflanzen, die ihrem Wirt zu nahe kommen (sogenannte Lichträuber).

So locken, lügen, kooperieren und wehren sich Pflanzen. Bäume helfen einander gegenseitig mit Wasser aus, über den Saftstrom der Wurzeln. 

Der Blob – kein Gehirn, kein Herz, keine Mundöffnung und doch bewusst?

Haben Sie schon einmal von einem Lebewesen gehört, das die Bezeichnung „Blob“ bekommen hat? Ich habe es bis vor einiger Zeit nicht gekannt. Sein Name wurde ihm nach einem allesfressenden Alien verliehen, das auf die Erde stürzte. Die Geschichte wurde 1958 mit Steve McQueen in der Hauptrolle mit dem Originaltitel „Blob – Schrecken ohne Namen“ verfilmt. Der Fachbegriff lautet Physarum polycephalum – dabei handelt es sich um kein Monster, sondern wahrscheinlich um einen Schleimpilz mit beeindruckenden Fähigkeiten. 

Ein Blob hat kein Gehirn, dennoch ein Gedächtnis. Er kann fast mühelos ein Labyrinth durchqueren und wird er geteilt, zeigt er eine hohe Regenerationsfähigkeit. Informationen können von einem Exemplar auf ein anderes übertragen werden und es ist mit freiem Auge sichtbar. Der größte jemals gezüchtete Blob bedeckt eine Fläche von fünf Quadratmetern, obwohl es sich um einen Einzeller handelt. Das Wesen pulsiert, ohne ein Herz zu haben, und wird das Futter knapp, teilt es sich und die Einzelteile begeben sich auf Futtersuche. Im Zoo in Paris wird der Blob genau untersucht, immer mehr erstaunliche Fähigkeiten treten dabei zu Tage.

„Behandelt“ man einen Blob mit einem Föhn, zieht er sich zusammen, damit er nicht so schnell austrocknet. Wiederholt man diese Prozedur regelmäßig, zum Beispiel stündlich, dann hält der Schleimpilz den Rhythmus des Zusammenrollens bei, auch dann, wenn kein Wärmereiz kommt. Langsam lässt der Rhythmus jedoch wieder nach. 

Frischt man allerdings sein Gedächtnis nur einmal auf, dann kommt der Blob wieder in den gleichen Rhythmus wie zuvor und dies nach nur einer Behandlung mit dem Föhn.

Kann man einem Schleimpilz ein Bewusstsein zusprechen?

Das Bewusstsein der Tiere

Jeder Besitzer eines Tieres, sei es nun eine Katze, ein Pferd oder ein Hund, wird bestätigen, dass sein Tier ein Bewusstsein hat. Bei vielen Tierhaltern geht die Bindung zu ihren Tieren noch weiter. Sie sind der Meinung, dass sie über ein Informationsfeld mit ihren tierischen Mitbewohnern verbunden sind und – unter gewissen Umständen – halte ich dies für möglich. Ich war vor ca. 4 Wochen mit meinen Kindern unterwegs. Lange hatte ich mich darauf gefreut. Ich gab meine zwei Hunde in eine Tierpension, die von einer Tierärztin geleitet wird. Plötzlich bekam ich Schüttelfrost und fieberte auf 39.1 Grad. Das passiert bei mir sehr selten. Ich habe das Fieber gut überstanden und fuhr nach Hause. Zu Hause angekommen musste ich erfahren, dass der jüngere Hund schwer erkrankt war und das genau an dem Tag, an dem ich den Fieberschub hatte. Ich war schnell wieder gesund, mein Hund ist bald nach meiner Rückkehr gestorben. War es ein Zufall?

  • Vor vielen Jahren bekam ich anlässlich einer Tagung im Stift Melk die Gelegenheit, mit Prof. Rupert Sheldrake zu sprechen. Wir unterhielten uns eine ganze Weile und Rupert erzählte mir folgende Begebenheit: In London lebte eine Frau mit ihrem Hund, sie war noch berufstätig, daher passte untertags jemand auf den Vierbeiner auf. Irgendwann fiel der Betreuerin auf, dass der Hund jeden Tag zur Eingangstür ging und von dort nicht mehr wegzubringen war. Bald darauf erschien immer die Besitzerin des Tieres. Auffällig war, dass die Zeiten, an denen die Frau nach Hause kam, sich immer wieder änderten. Egal wann es war, der Hund wartete zum richtigen Zeitpunkt an der Haustür. Diese Beobachtung wurde Rupert Sheldrake berichtet und er dachte sich ein kleines Experiment aus, das vom österreichischen Fernsehen mitgefilmt wurde. Dazu waren zwei Kameras notwendig und zwei komplett synchron eingestellte Uhren. Das eine Kamerateam begleitete die Besitzerin des Hundes. Sie wurde von der Arbeit abgeholt und in ein Kaffeehaus geführt. Dort wurde ein Tee konsumiert. Niemand außer dem Regisseur wusste über den Zeitpunkt des Aufbruchs Bescheid. Das zweite Kamerateam filmte den Hund. Als nun der Moment kam, an dem der Heimweg angetreten wurde, passierte etwas Unglaubliches. Der Hund stand auf und ging zur Tür. Der Uhrenvergleich zeigte, dass dies völlig synchron passierte. Wie konnte der Hund „wissen“, dass sein Frauerl nach Hause kommt? Sind wir über ein unsichtbares Band miteinander verbunden? Wenn Sie mehr über die Forschungen von Rupert Sheldrake erfahren wollen, besuchen Sie seine Website unter www.sheldrake.org.
  • Eine andere Geschichte über einen Hund sorgte in den 1920er-Jahren für Furore. Bobbie, ein Mischling aus einem Collie und einem englischen Schäferhund, wurde von seinen Besitzern auf eine Urlaubsreise mitgenommen. Plötzlich war Bobbie verschwunden und eine intensive Suche blieb erfolglos, der Hund wurde nicht mehr gesehen. Traurig und ratlos fuhren seine Besitzer nach Hause, für sie war es gewiss, den Hund nie wieder zu sehen. Nach sechs Monaten passierte jedoch das Unglaubliche. Bobbie kam in das Restaurant seiner Besitzer, ging zu seinem Herrchen und war wieder, zwar halb verhungert, zu Hause! Es handelte sich eindeutig um denselben Hund, wie man anhand von Narben und anderen Merkmalen feststellen konnte. 6 Monate dauerte die Reise nach Hause und führte Bobbie über 4.500 Kilometer. Er wurde zu einer kleinen nationalen Legende und mit verschiedenen Ehrenzeichen bedacht. Anhand von Recherchen konnte festgestellt werden, dass Bobbie nicht die Reiserute seiner Besitzer genommen, sondern einen anderen Kurs gewählt hatte, über Landstriche, die ihm vorher unbekannt waren. Erschwerend kam noch dazu, dass es Winter war. 

    Tiere werden eingesetzt, um Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu helfen, sie trösten Menschen in Spitälern, wenn der Zeitpunkt gekommen ist zu gehen, und helfen einander gegenseitig. Meine ältere Hündin ist ein Border Collie. Trotz ihrer 12 Jahre ist sie noch sehr agil und spielt wie ein junger Hund. Das Gehör hat jedoch nachgelassen, sie ist fast taub. Nun verständige ich mich mit ihr über Handzeichen, sogar auf meine Mimik achtet sie. Früher hat sie anhand des Packens eines Koffers erkannt, dass ich verreise, nun „weiß“ sie es schon zwei Tage vorher, ohne den Koffer gesehen zu haben. Eine meiner Katzen, Lucy, hat den Weg nach Hause gefunden, nach 14 Tagen allein, ohne Futter und mit einem gebrochenen Oberarm. Jetzt wohnt Lucy, fast 17 Jahre alt, in einer eigenen Wohnung in meinem Haus. Lilly, eine andere Katze, streunte oft tagelang umher (bis zu 3 Kilometer von meinem Haus entfernt) und fand immer wieder nach Hause. Jetzt wohnt sie in Wien im 1. Bezirk mit Blick auf den Stephansdom. Aber es sind nicht nur Hunde und Katzen, die solche Geschichten schreiben.


  • 1995 gab es in Europa ein Tauben-Rennen. Ein Taubenweibchen aus England sollte von Frankreich aus nach Hause fliegen. Sie flog aber nicht nach Hause, sondern Richtung Südwesten und landete in einem Taubenschlag in Marokko. Im Oktober desselben Jahres startete wieder eine Taube aus Frankreich, es handelte sich um einen Neffen der ersten Taube, und auch er fand den Weg nach Marokko und landete genau in demselben Schlag, in dem nun seine Tante wohnte. David Dougal, der Besitzer beider Tauben, war so fasziniert, dass er die Tauben in Marokko ließ – das Leben hatte sie dorthin gebracht. Es ist ohnehin ein Rätsel, wie Tauben nach Hause finden, dieses Beispiel jedoch erzählt uns noch mehr über die unerklärbaren Phänomene des Tierreichs.

Wir haben uns bis jetzt über das Bewusstsein von Pflanzen, Schleimpilzen, Hunden, Katzen und Vögeln informiert. Vielleicht sind es nur Geschichten, dennoch sind sie gut dokumentiert und können, für ganzheitlich denkende und fühlende Menschen, nicht einfach „vom Tisch gefegt“ werden. Ja, wir bewegen uns am Tellerrand der Wissenschaft, doch genau dort beginnen die Abenteuer.

Wie sieht es nun mit dem menschlichen Bewusstsein aus? Haben wir ein ähnliches Bewusstsein wie unsere Mitbewohner auf diesem Planeten oder gelten für uns andere Spielregeln?

Das menschliche Bewusstsein

Wiederholen wir kurz noch einmal die Definition von Bewusstsein: Bewusstsein ist ein Zustand, in dem man sich einer Sache bewusst ist und ein deutliches Wissen von ihr hat und die Gesamtheit der Überzeugungen eines Menschen, die von ihm bewusst vertreten werden.

„Das Gehirn generiert das Denken nicht . . . ebenso wenig wie die Leitung den elektrischen Strom erzeugt.“

Hier stellt sich natürlich die Frage, woher unsere Überzeugungen kommen und wie sie im Gehirn gespeichert werden. Wo sitzt unser Gedächtnis? Wie können Erlebnisse innerhalb von Sekundenbruchteilen aufgezeichnet werden, wieso fällt es uns so schwer, uns von negativen Erlebnissen, zum Beispiel aus der Kindheit, zu lösen? Noch interessanter und spannender sind die Fragen nach der Kreativität, die jeder Mensch in sich trägt. Wie waren die Genies der Musik in der Lage, grandiose Musikstücke zu komponieren, die noch dazu die Ordnung der Natur widerspiegeln? 

Sir John Maddox, ehemaliger Herausgeber der renommierten Zeitschrift „Nature“, schreibt: „Woraus Bewusstsein besteht ... ist ... ein Rätsel. Trotz der wunderbaren Erfolge der Neurowissenschaften im vergangenen Jahrhundert ... sind wir offensichtlich von einem Verständnis der kognitiven Prozesse noch ebenso weit entfernt wie vor 100 Jahren.“

Die Idee, dass das Gehirn nicht das Bewusstsein erzeugt, ist schon relativ alt. Schon Hippokrates bezeichnete das Gehirn als den Boten des Bewusstseins und als Dolmetscher. Der Oxforder Philosoph Ferdinand C. S. Schiller vertrat in den 1890er-Jahren die Auffassung, dass Materie das Bewusstsein nicht erschafft, sondern limitiert. Sir John Eccles, Nobelpreisträger für Medizin, sah ebenfalls keinen Grund dafür, dass die Materie den Geist erschaffen soll, Prof. Sheldrake spricht von morphogenetischen (gestaltgebenden) Feldern. Max Planck und Hans-Peter Dürr, zwei hervorragende Physiker, waren der Meinung, dass Materie nicht existiert, sondern es sich lediglich um verdichtete Schwingungen handelt. Jean Charon, ebenfalls ein großartiger Physiker, war der Auffassung, dass Elektronen eine besondere Rolle spielen, wobei Elektronen für die Wissenschaft noch schwer fassbar sind. 

Wie kommt es aber zu der allgemein vertretenen Ansicht, dass das Gehirn das Bewusstsein erzeugt? Diese Frage ist leicht geklärt: Man kann beobachten, dass bei bestimmten Krankheiten (Tumoren, Entzündungen), Vergiftungen, Nährstoffmängel etc. die Leistung des Gehirns vermindert wird bzw. ausfällt. Davon kann aber nicht zwingend abgeleitet werden, dass das Gehirn das Bewusstsein erzeugt. Sind Sie vielleicht der Meinung, dass es kein Radioprogramm mehr gibt, wenn Ihr Apparat zu Boden fällt und kaputt ist?

Ich bin der Meinung, dass die Wissenschaft die dringende Aufgabe hat, dem Geist-Materie-Problem ernsthaft auf den Grund zu gehen, immerhin hängt sehr viel für die allgemeine Gesundheit und für das Verständnis des Lebendigen davon ab.

Schlussfolgerungen

Zum Ende dieses kurzen Artikels über das Bewusstsein möchte ich darauf hinweisen, dass es sich beim Inhalt um meine persönliche Meinung handelt. Ich stütze mich jedoch auf Forschungsergebnisse großer Denker. Sir Karl Popper meinte, dass jede Theorie, so gefestigt sie auch scheint, auch einer Falsifizierung standhalten muss. Dies gilt für die Theorie, dass das Bewusstsein im Gehirn entsteht, als auch für die Theorie, dass das Gehirn das Bewusstsein nicht „erzeugt“, sondern lediglich ein Vermittler des Geistes ist.

  • Die folgende Liste an Konsequenzen, die sich ergeben, wenn wir daran glauben, dass unser Bewusstsein nicht materiell bedingt ist, ist nicht vollständig!
  • Der Mensch unterliegt nicht mehr der Fremdbestimmung. Seine Ideen kommen von innen heraus, wir vertreten somit unsere eigene Meinung und innere Überzeugung.
  • Dadurch, dass wir unsere Meinung vertreten, übernehmen wir Verantwortung für unser Handeln, aber auch unsere Emotionen.
  • Unsere innere Ethik macht uns authentisch, ist die Begründung unseres Denkens, unserer Motivation, unserer Arbeit, unserer Vorstellungen, unseres Wesens.
  • Unsere innere Ethik steuert auch unseren Körper und verbindet ihn so mit der Welt, von der wir in keiner Weise abgehoben sind.
  • Wir erhalten ein neues Denk- und Wahrnehmungssystem, das natürlich die Außenwelt verändert und die „ganze Welt“ verändert.
  • Der Tod verliert seinen Schrecken und wir verstehen nun das Wort von Krishnamurti: „Wo Trauer ist, ist keine Liebe“. Je mehr wir diese Worte verinnerlichen, desto kürzer wird die Zeit der Trauer nach dem Verlust eines liebgewonnenen Menschen.
  • Wir erkennen, dass wir durch unser Denksystem, Einfluss auf unsere Emotionen haben. Wenn negative Emotionen lange anhalten, können sie zu körperlichen Schwächen und Krankheit führen.
  • Erst wenn wir uns erlauben neue Gedanken zuzulassen, werden wir die ganzheitliche Naturmedizin richtig verstehen.

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