
Sie transportieren Sauerstoff und Fett, sind wichtiger Bestandteil von Hormonen, Enzymen, Muskeln und Knochen – ohne Eiweiß kein Leben und ohne Aminosäuren kein Eiweiß, das aus dem Zusammenschluss mehrerer Aminosäuren aufgebaut wird. Wie gut die Versorgung ist, hat Einfluss auf viele Körperfunktionen (Blutdruck, Kraft, Leistung, Regenerationsfähigkeit, …). Je hochwertiger das Eiweißangebot aus der Nahrung, desto besser, besonders bei erhöhtem Bedarf unter Leistungsdruck, anhaltendem Stress, stark unausgewogener Ernährung oder chronischer Erkrankung.
Aminosäuren sind eine Gruppe kleiner organischer Verbindungen, Carbonsäuren mit mindestens einer stickstoffhaltigen Aminogruppe, die sich in einer variablen Seitenkette (einem atomaren „Schwänzchen“) unterscheiden. In der Natur kommen Hunderte Moleküle vor, die man als Aminosäuren klassifizieren kann. Sprechen wir im Zuge von Ernährung über sie, so meinen wir meist jene, die Eiweiß aufbauen – die sogenannten „proteinogenen“ Aminosäuren. Von ihnen gibt es 23 verschiedene, davon sind 21 relevant für uns Menschen.
Aminosäuren gehören zu den Mikronährstoffen, den kleinsten funktionellen Bestandteilen unserer Nahrung, und werden unterteilt in die essenziellen und die nichtessenziellen Aminosäuren. Die Essenziellen müssen über die Nahrung aufgenommen werden, weil sie der Körper nicht selbst erzeugen kann. Im Gegensatz dazu kann unser Körper nichtessenzielle Aminosäuren in einem gewissen Rahmen selbst herstellen – vorausgesetzt die nötigen Bausteine sind vorhanden.
Wenn sie isoliert auftreten, unabhängig von anderen Aminosäuren, fließen sie in wichtige Prozesse ein, wie die Herstellung von Hormonen. Ihre bekannteste Rolle spielen sie aber im Aufbau von Proteinen. Dazu werden die Aminosäuren in unseren Zellen aneinandergeknüpft und die dabei entstehende Kette nach speziellen Mustern gefaltet. So kann die entstehende Eiweißstruktur exakt auf den Bedarf abgestimmt werden.
Entdeckung der Aminosäuren
Entdeckung der Aminosäuren
Im Jahre 1805 wurde erstmals eine Aminosäure isoliert. Dies gelang zwei französischen Wissenschaftlern in einem Pariser Labor. Extrahiert wurde die Aminosäure aus dem Saft von Spargel, folglich wurde ihr der Name „Asparagin“ verpasst (Spargel, lat. = Asparagus officinalis).
15% Eiweiß
15% Eiweiß
Ein gesunder, schlanker Erwachsener besteht zu ungefähr 15 % aus Eiweiß, das ist rund ein Siebtel des Körpers.
Menschen, die sich von Mischkost ernähren, aber auch VegetarierInnen und VeganerInnen, sollten grundsätzlich in der Lage sein, ihren Eiweißbedarf über die Nahrung zu decken. Nahrungsergänzung ist dann ein Thema, wenn der Bedarf des Körpers über die Nahrung nicht gedeckt wird. Das ist der Fall bei einem sehr hohen Aktivitätslevel, großer körperlicher und geistiger Belastung, bei anhaltendem Stress, bei ausgeprägter Mangelernährung und Konsum von verarbeiteten Lebensmitteln (Fertig- und Halbfertiggerichten) sowie bei chronischer Erkrankung. Auf die Zufuhr von hochwertigem Eiweiß über die Nahrung ist dann vermehrt zu achten, fallweise kann eine Nahrungsergänzung für Ausgleich sorgen. Die Tagesdosis laut Einnahmeempfehlung sollte dabei nicht überschritten werden.
Symptome eines Mangels:
- Leistungsschwäche, Müdigkeit
- Haarausfall und brüchige Nägel
- Infektanfälligkeit
- Schlafstörungen
- Heißhunger
- Trockene Haut
Gründe für einen niedrigen Aminosäurenspiegel können angeboren sein, aber auch bedingt durch Erkrankungen der Niere oder der Leber. Für sichere Diagnosen sollten Sie unbedingt mit Ihrem Hausarzt/Ihrer Hausärztin sprechen.
Eiweiß-Versorgung
Eiweiß-Versorgung
Nehmen Sie sich Stift und Zettel zur Hand und überschlagen Sie grob, wie viele Portionen Eiweiß Sie in den vergangenen 10 Tagen zu sich genommen haben und aus welchen Quellen das Eiweiß stammt (dient nur zur Orientierung – genauen Aufschluss geben Blutuntersuchungen).
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